Bundespolizei See will vor Samos Flüchtlinge retten

Die Bundespolizei See hilft vom 1. März an mit zwei Schiffen vor der griechischen Küste bei der Rettung von Flüchtlingen und bei der Sicherung der Grenze.

Um die in Neustadt in Holstein stationierten Polizisten auf ihre Arbeit im Rahmen des Frontex-Einsatzes vor der Insel Samos vorzubereiten, trainierten die Besatzungen in der Ostsee die Rettung von in Seenot geratenen Flüchtlingen. Dies wird voraussichtlich 90 Prozent der Arbeit ausmachen, sagte Einsatzleiter Frank Rogatty. Das insgesamt zweiwöchige Training beinhaltet unter anderem auch eine psychologische Schulung. Am vergangenen Donnerstag waren vor Samos min des tens 24 Flüchtlinge, darunter zehn Kinder, ertrunken.

„Wir rechnen mit dem Schlimmsten und hoffen auf das Beste“, so Rogatty. Es ist davon auszugehen, „dass wir viel Elend sehen“.

Gleichzeitig hofften die Polizisten aber auch, helfen zu können. Dazu müssen die Beamten speziell geschult werden, da man an Nord- und Ostsee zwar Erfahrung bei der Grenzsicherung und auch bei der Bergung etwa von Schiffbrüchigen habe. „Der eigentliche Auftrag unterscheidet sich eigentlich nicht von dem, was wir an Nord- und Ostsee machen“, sagte der Leiter des Direktionsbereiches See, Polizei direktor Frank Goerke.

Trainiert werden muss aber vor allem, was zu tun ist, wenn viele Leute gleichzeitig – darunter geschwächte Menschen und Kinder – im Wasser seien und „möglicherweise auch Tote herumtreiben“, sagte Rogatty. Auch müssten die Polizisten dar auf vorbereitet werden, dass Schleuser unter den Flüchtlingen sein könnten, welche während der Rettung ausgemacht und festgesetzt werden müssten. Denn das sei ja die eigentliche Aufgabe. „Wir sind eine Polizeibehörde (...) Wir sind keine Seenotretter“, sagte Goerke.

Bei der Übung selbst sprangen rund 25 „Flüchtlinge“ – im wahren Leben Polizei-Auszubildende – in die vier bis sechs Grad kalte Ostsee, als sie das Schiff der Küstenwache kommen sahen. Die Aufgabe der fünfköpfigen Mannschaft des Polizeibootes bestand darin, trotz kabbeliger See und Windstärke sechs bis sieben alle um Hilfe rufenden und wild winkenden „Flüchtlinge“ nacheinander sicher an Bord zu holen, sie zu beruhigen und zu versorgen – und dabei sich selbst auf den nur 21 Meter langen Booten nicht in Gefahr zu bringen.

Für den Einsatz an den türkischen Grenzgewässern vorgesehen sind die Kontroll- und Streifenboote BP 64 „Börde“ und BP 62 „Uckermark“. Die bis zu 23 Knoten schnellen Schiffe sind am Freitag im Hamburger Hafen auf den Frachter „Finesse“ verladen worden, der sie dann nach Griechenland bringt. lno/FBi

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