Das U-Boot „S 42“ hat Kiel verlassen

Das zweite von vier neuen U-Booten für Ägyptens Marine hat am Sonntag um 11 Uhr nach einer kleinen Zeremonie die Bauwerft in Kiel verlassen. Danach schleuste das U-Boot in Holtenau in den Nord-Ostsee-Kanal ein.

Die bestellten Einheiten sollen bis 2020 ausgeliefert werden. Das Auftragsvolumen soll sich nach unbestätigten Meldungen auf rund eine Milliarde Euro summieren. Die Boote gehören zu dem Typ 209/1400 und sind ohne Brennstoffzellenantrieb ausgestattet. Es sind U-Boote mit einem konventionellen diesel-elektrischen Antrieb, der seit fast 40 Jahren in Kiel gebaut wird.

Diese Boote sind 61 Meter lang und 6,25 Meter breit. Die Bewaffnung besteht aus acht Torpedorohren, aus denen bis zu 14 Torpedos und Flugkörper verschossen werden können. Für diese Kieler U-Boote hat die ägyptische Marine auch für rund 130 Millionen Dollar 20 Flugkörper des Typs Harpoon UGL-84L in den USA bestellt.

Die „S 42“ trat die Reise von Deutschland nach Ägypten nicht allein an. In Emden wartet bereits die „El Fateh“. Dabei handelt es sich um eine in Frankreich für Ägypten neu gebaute Fregatte. Beide Einheiten werden die 3400 Seemeilen lange Reise gemeinsam bewältigen.

Der Befehlshaber der deutschen Flotte, Vizeadmiral Rainer Brinkmann, hatte bei der Übergabe der „S 42“ am 8. August 2017 die Bedeutung von nur schwer zu ortenden U-Booten betont. „Das macht sie zu einem unschätzbaren strategischen Instrument im politischen und Marine-Werkzeugkasten.“ Die Boote aus Kiel seien „state of the art“ und die besten konventionellen U-Boote der Welt.

Rüstungsexporte sind unverändert umstritten. In Israel hatten Berichte über den Verkauf von zunächst zwei deutschen U-Booten an Ägypten 2012 Irritationen ausgelöst. Drei Jahre später genehmigte die Bundesregierung den Bau von zwei weiteren Booten. Die Landesregierung in Kiel freue sich über jeden Auftrag für die Kieler Werft, sagte Wirtschafts-Staatssekretär Thilo Rohls. FB/FBi

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