„Das wahre Risiko ist nicht sichtbar“

Vor 50 Jahren, im März 1969, gründeten Hapag und Norddeutscher Lloyd eine gemeinsame Abteilung für Gefahrgut und waren damit die ersten Reedereien mit einem eigenen Team für die Sicherheit an Bord und an Land. Als sich beide Unternehmen im September 1970 zu Hapag-Lloyd zusammenschlossen, war der Transport von Gefahrgütern bereits ein bedeutendes Marktsegment der neuen Reederei. 2018 transportierte das Unternehmen rund 480.000 TEU Gefahrgut. „Der Transport von Gefahrgut ist ein sehr wichtiges Nischengeschäft für Hapag-Lloyd“, so Rolf Habben Jansen, CEO von Hapag-Lloyd.

Um den Transport von Gefahrgut und sonstigen sensiblen Sendungen sicherer und effizienter zu gestalten, wurden weltweit zahlreiche Vorschriften und Richtlinien aufgestellt. Doch Vorschriften allein gewährleisten noch keinen sicheren Transport. Nicht oder unzureichend deklarierte Ladung ist seit Jahrzehnten ein bekanntes Problem in der Schifffahrtsbranche. Ken Rohl mann, Senior Director Dangerous Goods: „Das wahre Risiko, dem wir ausgesetzt sind, ist nicht sichtbar: Gefahrgut oder andere sensible Güter, die gegenüber den Reedereien nicht ordnungsgemäß deklariert werden.“

Als Reaktion auf die Havarie des 19.200-TEU-Frachters „MSC Zoe“ zu Beginn des Jahres will der Bundesrat schärfere Regeln für Containerschiffe mit Gefahrgut an Bord. Es geht darum, Container besser zu sichern und im Havariefall schneller zu orten. Unklar ist, warum die Maßnahmen nur für Containerschiffe gelten sollen. Bei der Havarie Anfang Januar in der stürmischen Nordsee waren zahlreiche Container verloren gegangen, darunter auch Boxen mit Gefahrgütern. fab

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