Der „Rote Adler“ bekommt neuen Chef

Foto: PIZ Marine
Die Fregatte „Brandenburg“ (F215) bekommt einen neuen Kommandanten.
Fregattenkapitän Christian Scherrer (43) übergibt heute im Marinestützpunkt Wilhelmshaven während eines besonderen Bordzeremoniells das Kommando über das Kriegsschiff an Fregattenkapitän Jan Hackstein (43).
Scherrer war seit September 2016 Kommandant und nahm mit der „Brandenburg“ unter anderem als Führungsschiff an der Standing Nato Maritime Group 2 (SNMG 2) teil.
Die gut 18 Monate an Bord des „Roten Adlers“, wie das Schiff in Anspielung an das Wappentier des Landes Brandenburg auch im Flottenjargon genannt wird, beschreibt Scherrer als „anstrengende, aber auch unglaublich erfüllende Zeit“. Er sei stolz, gemeinsam mit der ihm anvertrauten Besatzung gemeinsam zur See gefahren zu sein und in der Zeit „unseren Beitrag zur Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland und unsere Bündnisverpflichtungen geleistet zu haben. Seinem Nachfolger wünsche er ebenfalls eine erfüllte Zeit an Bord des Schiffes mit dem traditionsreichen Namen.
Scherrer wechselt jetzt von der Kommandobrücke direkt nach Berlin, wo er künftig als Sprecher für die Themen Marine, Nato und EU im Presse- und Informationsstab des Bundesverteidigungsministeriums verantwortlich zeichnet.
Fregattenkapitän Jan Hackstein war zuletzt Erster Offizier auf der Fregatte „Bayern“ (F 217). Die Übernahme des Kommandantenpostens auf der „Brandenburg“ bewertet Hackstein als „Traumverwendung eines jeden Marineoffiziers“.
Die bei Blohm+Voss gebaute „Brandenburg“, zugleich Typschiff der Klasse 123, wurde 1994 in Dienst gestellt. Es war zugleich das erste Mal, dass ein Schiff für die Deutsche Marine auf den Namen eines der neuen ostdeutschen Bundesländer getauft wurde. Gemeinsam mit ihren Schwesterschiffen „Bayern“ (F 217), „Schleswig-Holstein“ (F 216) und „Mecklenburg-Vorpommern“ (F 218) bildet sie das 2. Fregattengeschwader mit Heimathafen Wilhelmshaven.
Zu den Kernaufgaben dieser jeweils auf rund 4900 Tonnen Einsatzverdrängung kommenden Einheiten gehören die U-Boot-Jagd sowie die Abwehr von Luftzielen im Eigenschutz und die Seezielbekämpfung. Die Fregatten der Klasse 123 führen eigene Bordhubschrauber vom Typ „Sea Lynx“ MK 8 mit. Zur Kernbewaffnung gehören Geschütze unterschiedlichen Kalibers, Torpedos sowie Flugkörper.
Der Hauptantrieb besteht aus einer Kombination aus Dieselmotoren und Gasturbinen. Damit erzielt das Kriegsschiff eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 29 Knoten. Die Fregatten haben eine Stammbesatzung von rund 240 Männern und Frauen. Die Einheiten sind jeweils rund 139 Meter lang, 16,7 Meter breit und haben einen Tiefgang von 6,3 Metern.
Der Name „Brandenburg“ wurde in der Geschichte der verschiedenen deutschen Marinen bis heute viermal vergeben. Neben dem aktuellen Namensträger gab es in der Kaiserlichen Marine ein Linienschiff „Brandenburg“ (1893 bis 1919), in der Kriegsmarine des Dritten Reiches ein Minenschiff des Namens (1943) sowie ein Minenräumboot (1957 bis 1973) der sogenannten Schwalbe-Klasse in der Volksmarine der DDR. EHA