Deutsche Marine rettet 800 Flüchtlinge

Die bei der Flensburger Schiffbau-Gesellschaft entstandene „Werra“ wurde am 9. Dezember 1993 in Dienst gestellt, Foto: PIZ Marine
Der Traum von einem besseren Leben in Europa lässt nach wie vor Tausende Flüchtlinge die lebensgefährliche Fahrt über das Mittelmeer wagen. Erneut starben einige von ihnen, viele konnten aber gerettet werden – auch mit Hilfe deutscher Soldaten.
Bei der riskanten Überfahrt über das Mittelmeer sind erneut mehrere Bootsflüchtlinge auf dem Weg von Nordafrika nach Europa ums Leben gekommen. Wie die italienische Küstenwache jetzt mitteilte, wurden binnen 48 Stunden 14 Leichen geborgen, darunter die einer etwa 25 Jahre alten Schwangeren. Mehrere Tausend Flüchtlinge und andere Migranten konnten aber ge rettet werden. Italiens Küsten wache sprach von 5700 Geretteten.
Rund 460 von ihnen trafen am Sonntag in Neapel ein, weitere 3300 sollten nach Sizilien gebracht werden, wie die Nachrichtenagentur Ansa meldete.
Deutsche Marinesoldaten retteten ihrerseits bei mehreren Einsätzen vor Libyen 844 Menschen aus Seenot, wie das Einsatzführungskom mando am Sonntag mitteilte. Der Tender „Werra“ brachte sie in einen italienischen Hafen. Die Bundeswehr ist seit Juni 2015 Teil der internationalen Sophia-Operation im Mittelmeer.
Kernaufgabe ist die Be kämpfung von Schleusernetzwerken vor der libyschen Küste. Bei einem Besuch auf Sizilien kritisierte Italiens Ministerpräsident Matteo Renzi: „Wir können so nicht weitermachen, wir brauchen eine grundlegende Lösung.“ Er forderte mehr Solidarität von den EU-Partnern und verlangte erneut finanzielle Konsequenzen für osteuropäische Länder, die sich weigern, Flüchtlinge auf zunehmen.
Zehntausende Menschen versuchen jedes Jahr die Flucht über das Mittelmeer nach Europa. Dieses Jahr kamen dabei bislang nach Schätzungen der Interna tio nalen Organisation für Migration (IOM) etwa 3650 Menschen ums Leben. FBi/dpa