Deutsche U-Boote für die Türkei

Die Türkei hat in den ersten acht Monaten dieses Jahres Kriegswaffen für 250,4 Millionen Euro aus Deutschland erhalten.

Das ist bereits jetzt der höchste Jahreswert seit 2005, obwohl noch vier Monate fehlen. Die neuen Exportzahlen gehen aus der Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der stellvertretenden Linksfraktionschefin, Sevim Dağdelen, hervor. Die Infos liegen zugleich der Deutschen Presse-Agentur (DPA) vor.

Bei den gelieferten Waffen handelt es sich laut Ministerium um „Ware ausschließlich für den maritimen Bereich“. Es ist wahrscheinlich, dass es zum großen Teil um Material für sechs U-Boote der Klasse 214 geht, die in der Türkei unter maßgeblicher Beteiligung des deutschen Konzerns Thyssenkrupp Marine Systems (Tkms) gebaut werden. Das Projekt hat einen sehr langen zeitliche Vorlauf, der Jahre vor der jetzt gestarteten militärischen Offensive der Türkei in Nord-Syrien begann. Die Bundesregierung hatte die Lieferung von Bauteilen bereits 2009 genehmigt und den Export mit einer sogenannten Hermes-Bürgschaft in Höhe von 2,49 Milliarden Euro abgesichert. Inzwischen werden solche Bürgschaften für Kriegswaffenexporte in die Türkei nicht mehr erteilt.

Bei den genannten U-Booten handelt es sich ursprünglich um eine Entwicklung der Werft HDW, Kiel. Die Türkei hatte sechs Einheiten dieses konventionell angetriebenen, als besonders leise geltenden Unterwasserfahrzeugs bestellt. Die Rümpfe werden dabei in der Türkei gebaut, umfangreiche technische Komponenten kommen aus Deutschland. Neben der Türkei haben auch Portugal, Griechenland und Südkorea diesen U-Boot-Typ geordert. Die Fahrzeuge sind nach THB-Informationen 65 Meter lang und 6,3 Meter breit. Die Verdrängung liegt im getauchten Zustand bei 1930 Tonnen, aufgetaucht sind es rund 1700 Tonnen. Es hat einen dieselektrischen Antrieb. Zum Antriebsset gehören zwei Dieselmotoren sowie Brennstoffzellen. Die Besatzung besteht aus etwa 27 Soldaten. Die Kernbewaffnung stellen acht Torpedorohre dar. EHA/FB/dpa

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