Die „Bayern“ wird Flaggschiff bei der „Operation Atalanta“

Am Montag verlässt die „Bayern“ ihren Heimathafen Wilhelmshaven, um an der EU geführten Operation „Atalanta“ teilzunehmen.

Unter dem Kommando von Flottillenadmiral Jan Christian Kaack wird die Fregatte als Flaggschiff die Operation anführen. Mitte dieses Monats wird die „Bayern“ die Korvette „Erfurt“ im Einsatzgebiet am Horn von Afrika ablösen.

Fregattenkapitän Markus Brüggemeier (44), Kommandant der „Bayern“, erwartet ein erfolgreiches Anknüpfen an den Einsatz, den sein Schiff bereits 2015 absolviert hat: „Die ,Bayern‘ und ihre Besatzung werden zur Erhaltung der am Horn von Afrika erzielten Erfolge hinsichtlich der Sicherung der Seewege beitragen. Mit aktiver Präsenz und professionellem Auftreten leistet die ,Bayern‘ eine sichtbare Stärkung der deutschen Führung des EUNAVFOR Somalia Verbandes.“ Das Schiff und seine Besatzung werden im August 2016 in Wilhelmshaven zurückerwartet.

Während die „Bayern“ am 15. Juni 2016 genau 20 Jahre im Einsatz ist, erfolgte bei der Hamburger Werft Blohm + Voss Shipyards am Freitag die Taufe der neuesten Fregatte der Deutschen Marine auf den Namen „Sachsen-Anhalt“. Patin ist Gabriele Haseloff, Ehefrau des Ministerpräsidenten des Landes Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff (CDU).

Die „Sachsen-Anhalt“ ist die dritte von vier Fregatten der Klasse 125. Die Schiffe sind 149,90 Meter lang und 18,80 Meter breit. Die Verdrängung beträgt 7100 Tonnen. Die Fregatten werden die acht Vorgänger der Klasse 122 (Typschiff „Bremen“) ersetzen. Die Stammbesatzung umfasst 120 Soldaten, für weitere 70 ist Platz. Außerdem verfügt das Schiff über zwei Bordhubschrauber. Die Einheiten können 24 Monate lang auf See bleiben und intensiver genutzt werden als die Modelle davor. Sie kosten insgesamt über drei Milliarden Euro und werden von thyssenkrupp Marine Systems (Hamburg) und der Fr. Lürssen-Werft (Bremen) hergestellt. Die Aufträge sichern auf beiden Werften mehrere hundert Arbeitsplätze.

Die „Sachsen-Anhalt“ soll in wenigen Tagen aufschwimmen und aus dem Dock geschleppt werden. Die Übergabe ist für das Frühjahr 2019 geplant. Die erste Fregatte F125, die 2013 getaufte „Baden-Württemberg“, soll in diesem Frühjahr auf Werftprobefahrt mit umfangreichen Seetests gehen. Die Übergabe ist für Mitte 2017 vorgesehen. Die Auslieferung musste mehrfach verschoben werden, zuletzt wegen Problemen mit der Brandschutzbeschichtung.

Die Fregatten haben einen kombinierten dieselelektrischen und Gasturbinen-Antrieb mit jeweils 4500 Kilowatt Leistung und einer Gasturbine mit 20.000 Kilowatt. Die Schiffe sind bis zu 26 Knoten (48 km/h) schnell. Die Marschgeschwindigkeit liegt bei 20 Knoten. An Bord ist Platz für ein 50-köpfiges Spezialkräfte-Kommando mit Ausrüstung. Es kann mit vier Speedbooten an Land gehen. Die Kanonen der Fregatten können bis zu 70 Kilometer entfernte Ziele an Land angreifen. Andere Kriegsschiffe und Flugzeuge können mit Flugkörpern bekämpft werden. Ferner gibt es spezielle Einrichtungen zur Abwehr von Piraten und Terroristen sowie die Technik zur Führung eines multinationalen Einsatzes. FBi

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