Drei havarierte Frachter gesichert

Vor Helgoland, Borkum und Fehmarn treibende Frachter haben das Havariekommando in Cuxhaven sowie die Bergungsteams und Notschlepper in Nord- und Ostsee beschäftigt. Alle drei Zwischenfälle liefen glimpflich ab. Ein Seemann wurde leicht verletzt.

Am Dienstagmorgen um 8.15 Uhr hatte das Havariekommando zunächst die Gesamteinsatzleitung im Fall des manövrierunfähig 120 Kilometer westnordwestlich von Helgoland treibenden Stückgutfrachters „Santorini“ (IMO: 9181493) übernommen. Das 158 Meter lange Schiff (Baujahr 1998) war unbeladen unterwegs nach Klaipeda und hatte in der vom Sturm aufgewühlten Nordsee sein Ruderblatt verloren. Der Notschlepper „Nordic“ wurde von seiner Sturmposition aus zum Havaristen entsandt, außerdem brachte ein Hubschrauber ein Towing Assistance Team (TAT) an Bord. Ein TAT besteht aus vier Seeleuten, die speziell für den Einsatz auf manövrierunfähigen oder verlassenen Schiffen ausgebildet sind. Bei sechs bis sieben Meter hohen Wellen sollten sie versuchen, eine Notschleppverbindung zur „Nordic“ herzustellen. Die Wetterbedingungen im Einsatzgebiet erschwerten die Maßnahmen aber zunächst.

Zum gleichen Zeitpunkt übernahm das Havariekommando auch in der Lage der 199 Meter langen „Merita“ auf der Westerems die Gesamteinsatzleitung. Das Küstenmotorschiff hatte ebenfalls Probleme mit der Ruderanlage und drohte, auf Grund zu laufen. Der Schlepper „Waterstroom“ sollte die „Merita“ sichern, doch der Crew des Havaristen gelang es während des Notankers, die Manövrierfähigkeit wiederherzustellen, sodass dieser Einsatz um 13 Uhr beendet werden konnte.

Dem Towing Assistance Team gelang es gegen 14 Uhr mit Unterstützung der Besatzungen der „Santorini“ und der „Nordic“, eine Notschleppverbindung zwischen beiden Schiffen herzustellen. Die Reederei des Stückgutfrachters beauftragte den Schlepper „Bugsier 30“, der den Havaristen um 3 Uhr an den Haken nahm und ihn am Mittwoch sicher nach Bremerhaven brachte. Drei Einsatzkräfte der Feuerwehr Cuxhaven, darunter ein Notarzt, ein Einsatzleiter und ein Notfallsanitäter, hatte zwischenzeitlich ein Hubschrauber der Bundespolizei auf der „Santorini“ abgesetzt, um die 22 Crewmitglieder zu sichten und den leicht verletzten Seemann ambulant zu versorgen.

„Durch das professionelle Handeln aller Beteiligten konnte verhindert werden, dass die ‚Santorini‘ in das Offshore-Windpark-Cluster 8 mit den Windparks Global Tech I, Albatros und Hohe See trieb“, teilte eine Sprecherin des Havariekommandos mit. Die dort vorsorglich vorbereiteten Evakuierungen waren nicht notwendig. „Dies bestätigt die Wirksamkeit der getroffenen Verbesserungen wie eine frühzeitige Übernahme der Gesamteinsatzleitung durch das Havariekommando und den Einsatz eines landgestützten TAT. So konnten die Einsatzkräfte des TAT trotz widriger Wetterverhältnisse ohne zeitliche Verzögerung auf dem Havaristen abgesetzt werden“, heißt es im Fazit zum Einsatz.

In der Ostsee vor Fehmarn trieb Dienstagmittag zeitweise der Frachter „Rix Lagoon“, das 100 Meter lange Schiff war im Sturm ebenfalls manövrierunfähig geworden. Der aus Kiel entsandte Notfallschlepper „Bülk“ nahm den Frachter an den Haken und brachte ihn nach Kiel. tja/FB

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