EGV „Bonn“ fährt unter neuem Kommando

Fährt jetzt unter neuem Kommando: der EGV "Bonn", Foto: Hasenpusch

Markus Gansow, Foto: Bökhaus
Wechsel auf der Brücke des Einsatzgruppenversorgers „Bonn“, einem der drei wichtigen schwimmenden Logistik-Plattformen der Deutschen Marine.
Der langjährige Kommandant, Fregattenkapitän Jobst Berg, übergab jetzt im Rahmen einer Musterung im Marinestützpunkt Wilhelmshaven den Staffelstab an seinen Nachfolger, Fregattenkapitän Markus Gansow.
Bei dem marinetypischen Zeremoniell wirkten zudem der Kommandeur des Trossgeschwaders, Kapitän zur See André Dirks, auch Vertreter der Wilhelmshavener Verwaltung, Politik, Wirtschaft und Bundeswehr mit.
Jobst Berg war seit dem 30. September 2014 Kommandant auf der „Bonn“ (A1413). Das Schiff ist die letzte Einheit einer weitgehend baugleichen Dreier serie der Klasse 702.
Typschiff dieser Klasse war die „Berlin“ (A1411), die bei der Flensburger Schiffbau-Gesellschaft (FSG) ab 1999 gebaut, schließlich am 11. April 2001 in Dienst gestellt wurde. Ihr folgte die „Frankfurt am Main“ (A1412), die am 27. Mai 2002 in den aktiven Dienst der Flotte trat und ebenfalls bei FSG entstand.
Für die „Bonn“ erfolgte zunächst die Kiellegung am 16. September 2010 auf der zur P + S-Gruppe gehörenden Peene-Werft in Wolgast. Die weiteren, in einer „Arbeitsgemeinschaft“ („Arge“) vereinten Werften waren FSG, TKMS und die Lürssen-Gruppe. Aufgrund der Insolvenz bei P + S geriet die Fertigstellung des 330 Millionen Euro teuren Versorgers in Verzug. Taufe und Indienststellung erfolgten schließlich am 13. September 2013 in Emden.
Alle drei Einheiten bilden das Herzstück des Trossgeschwaders, das für die Versorgung der verschiedenen Einheiten der Deutschen Marine ebenso verantwortlich ist wie für die logistische Betreuung von Nato-Schiffen, wenn die EGV wiederum Bestandteil entsprechender multilateraler Verbände sind.
So wirkte die „Bonn“, die von einem eigenen Freundeskreis in der früheren Bundeshauptstadt begleitet wird, in der Kommandozeit von Jobst Berg auch für sechs Monate als Flaggschiff im Rahmen des NATO Verbands Standing Naval Maritime Group 2 (SNMG2) mit. Dieser Einsatz fand im Zeitraum vom 1. Januar bis 19. Juni 2016 statt. Jobst Berg legte in den zurückliegenden knapp drei Jahren auf der Brücke des gut 20.400 Tonnen verdrängenden Marineschiffs rund 60.000 Seemeilen zurück. Zu den letzten besonderen persönlichen Highlights als Kommandant gehörte für ihn und die „Bonn“-Crew die Mitwirkung im Rahmen des Hamburger Hafengeburtstags 2017. Dabei diente es unter anderem als Plattform für die Ausrichtung des offiziellen Empfangs des Hamburger Senats (THB 9. Mai 2017).
Jobst Berg wird künftig beim Marinekommando in Rostock Dienst tun, und zwar als Referent im Zentralbüro. Fregattenkapitän Markus Gansow ist ein erfahrener Marineoffizier und weist in seiner Vita verschiedene Bordkommandos auf, so auch auf der im Juni 2015 außer Dienst gestellten Fregatte „Niedersachsen“ (F208) oder der Fregatte „Augsburg“ (F213). Vor seiner Versetzung auf die „Bonn“ arbeitete Gansow im Bereich „Strategische Steuerung Rüstung“ im Bundesverteidigungsministerium in Berlin. EHA/DB