Entscheidung stärkt Wettbewerbsposition

Wertvolle Schlüsseltechnologie: der wertschöpfungsintensive Marineschiffbau in Deutschland, hier die Taufe der Fregatte „Rheinland-Pfalz“ (F 225) für die Deutsche Marine bei Blohm + Voss am 24.Mai 2017, Foto: Arndt
Die am Mittwoch herbeigeführte Entscheidung der Bundesregierung, den Marineüberwasserschiffbau sowie die Elektronische Kampfführung (EloKa) als Schlüsseltechnologien einzustufen, erfährt in der maritimen Wirtschaft eine besondere Wertschätzung.
So erklärte der Verband für Schiffbau und Meerestechnik (VSM) am Donnerstag in Hamburg durch seinen Geschäftsführer Christian Schilling, dass man diese „seit Langem“ eingeforderte Klassifizierung „außerordentlich“ begrüße. Schilling weiter: „Für künftige Beschaffungsvorhaben und Exportaufträge ist diese Kategorisierung unverzichtbar. Zudem sei die deutsche „innovative, leistungs- und wettbewerbsfähige Marineschiffbauindustrie ein wesentlicher Baustein für die Bündnis- und Kooperationsfähigkeit Deutschlands und der EU“.
Mit ähnlichen Worten und Formulierungen hatte sich VSM-Präsident Harald Fassmer unlängst auf einem Parlamentarischen Abend in Berlin an die Teilnehmer der Veranstaltung, darunter viele Bundestagsabgeordnete, gewandt.
Ausdrücklich dankt VSM-Geschäftsführer Schilling den Bundestagsabgeordneten, dem Maritimen Koordinator Norbert Brackmann (CDU) und auch den Bundesländern für „ihren Einsatz und ihre Unterstützung“.
Dabei hatte auch die Gewerkschaft IG Metall Küste in den zurückliegenden Monaten bei zahlreichen Gelegenheiten die Einstufung des Marineschiffbaus als nationale Schlüsstechnologie immer wieder eingefordert. Erst vor wenigen Tagen sprach sich Daniel Friedrich, Bezirksleiter IG Metall Küste, dafür aus, dass dann auf der Grundlage eines entsprechenden Kabinettsbeschlusses neben der Bundesregierung auch die „Länder, Unternehmen, Verbände und IG Metall Küste“ kurzfristig zu einem „Marine-Gipfel“ zusammenkommen sollten. Zu ihm sollte die Bundesregierung einladen, um dabei „über die Zukunft der Branche zu sprechen“.
Zufrieden ist man auch bei der im Marineschiffbau stark verankerten Lürssen-Werft-Gruppe aus Bremen. „Als mittelständisches Familienunternehmen mit Werftstandorten in allen norddeutschen Küstenländern freuen wir uns über diese Entscheidung und sehen sie als Stärkung der internationalen Wettbewerbsposition des deutschen Marineschiffbaus“, sagte ein Werft-Sprecher.
Der Inspekteur der Deutschen Marine, Vizeadmiral Andreas Krause, ist ebenfalls erleichtert und hob die Bedeutung des Beschlusses für die nationale maritime Industrie hervor. „Sie muss sich ihrer Verantwortung für die Einsatzbereitschaft der Deutschen Marine bewusst werden“, so der Admiral in Rostock. EHA/dpa