„Estonia“: Neue Untersuchung
Die schwedische Havariekommission will den Schiffsrumpf der 1994 gesunkenen Ostsee-Fähre „Estonia“ doch noch einmal untersuchen. Gemeinsam mit den Partnerbehörden in Estland und Finnland will die Kommission herausfinden, wie ein Loch im Rumpf entstanden ist, das vor zwei Monaten veröffentlichte Aufnahmen von Dokumentarfilmern enthüllt haben.
Es seien Analysen der Rumpfkonstruktion nötig, sagte der stellvertretende Generaldirektor der Kommission, Jonas Bäckstrand, am Freitag. Es gehe darum, die Konstruktion des Schiffes zu bewerten, welche Kräfte nötig und welche Szenarien dafür wahrscheinlich seien, ein solches Loch zu verursachen. Das Rohmaterial des Films haben die Behörden mittlerweile gesichtet.
Die „Estonia“ war in der Nacht zum 28. September 1994 mit 989 Menschen an Bord auf ihrem Weg von Tallinn nach Stockholm vor Finnland gesunken. 852 Menschen starben. Dem offiziellen Untersuchungsbericht zufolge war das abgerissene Bugvisier die Ursache für den Untergang. Bis heute wird trotzdem über die Ursache des Unglücks spekuliert. tja/dpa