Finnen schicken Küstenwachschiff in Ägäis

Die dramatischen Entwicklungen im Mittelmeerraum sorgen jetzt auch für Hilfseinsätze seitens nordeuropäischer Staaten.

So haben Norwegen, Schweden und Finnland beschlossen, sich aktiv an der Sicherung der EU-Seegrenze sowie der Rettung von Menschen, die auf der Flucht in Seenot geraten, zu beteiligen. Die finnische Marine ist zwar aufgrund ihrer Größe nicht für ähnliche Einsätze wie durch die deutsche oder italienische Marine geeignet, gleichwohl leistet das Land seinen Beitrag mit Küstenwach einheiten.

Dementsprechend ist das 58 Meter lange Einsatzschiff „Merikarhu“ der finnischen Küstenwache derzeit auf dem Weg in die Ägäis, wo es bis Mai beim Schutz der EU-Außengrenze eingesetzt werden soll. Finnland hat auf Wunsch Griechenlands bereits im Oktober Einheiten des Innenministeriums und des Grenzschutzes in die Ägäis verlegt. Mit der Entsendung der „Merikarhu“ beteiligt sich das nordeuropäische Land auch an der Grenzschutzagentur Frontex und damit an der Überwachung der EU-Außengrenzen. Für die Ägäis wurde deshalb die Operation „Poseidon“ gestartet, bei der die griechische Küstenwache jetzt durch Finnland und weitere EU-Staaten unterstützt wird.

Die 1994 als eisbrechendes Küstenwachschiff in Rauma gebaute „Merikarhu“ ist eigentlich für den Einsatz auf der Ostsee konzipiert worden. Mit einigen Umrüstungen wurde das Schiff jetzt für den Frontex-Einsatz in der Ägäis angepasst. Zur Ausstattung gehören nach Angaben des finnischen Innenministeriums moderne Nachtsichtgeräte, schnelle Einsatzboote, medizinisches Gerät und ein neuer Bordkran für das Bergen von Booten. Ebenso befindet sich eine Bordkanone auf dem Vorschiff. Das Schiff soll nach THB-Informationen ab Ende Januar unter griechischem Kommando entlang der Seegrenze zwischen der Türkei und Griechenland patrouillieren. Basishafen soll die Ägäis-Insel Leros werden.

Bei winterlichem Wetter dauert der Flüchtlingszustrom im Mittelmeer weiter an. In Piräus trafen am Montag 2400 Flüchtlinge an Bord von zwei Fähren von den Inseln Lesbos und Chios ein. Dorthin waren sie vom türkischen Festland gelangt. Nach neuesten Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) sind in den ersten 16 Tagen des Jahres 29.088 Migranten und Flüchtlinge aus der Türkei nach Griechenland gekommen. bre/FB/dpa

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