Gewässer vor Nigeria weiterhin am gefährlichsten

Die Gewässer vor Westafrika bleiben die gefährlichsten der Welt. Das geht aus dem jüngsten Bericht des International Maritime Bureau (IMB) zu weltweiten Piratenangriffen hervor.

Im ersten Halbjahr dieses Jahres verzeichnete das Piracy Reporting Center (PRC) 21 versuchte und gelungene Angriffe auf Schiffe vor der Küste Nigerias, gefolgt von Indonesien mit elf Meldungen und Venezuela mit sechs. Weltweit wurden dem IMB PRC 78 Übergriffe gemeldet – im Vergleich zu 107 Angriffen im Vergleichszeitraum des Vorjahres. In 57 Fällen (73 Prozent) schafften es die Piraten, an Bord zu  kommen.

Ein ähnliches Bild ergibt sich mit Blick auf Übergriffe auf die Crews. Von den 75 Seeleuten, die in diesem Jahr bisher weltweit als Geiseln an Bord genommen oder mit dem Zweck der Lösegeldzahlung entführt wurden, wurden 62 im Golf von Guinea gefangen genommen – genauer vor der Küste Nigerias, Guineas, Togos, Benins und Kameruns. Insgesamt nahmen Piraten im ersten Halbjahr dieses Jahres 38 Besatzungsmitglieder als Geiseln, entführten weitere 37 und töteten eine Person, teilte das IMB PRC mit.

Auch zur Art der angegriffenen Schiffe liefert der Bericht Daten. Demnach wurden Chemietanker am häufigsten aufgebracht (22), gefolgt von Bulkern (20), Rohöltankern (12) und Containerschiffen (9).

Dass Piraterie durch entschlossenes Eingreifen der Sicherheitskräfte eingedämmt werden kann, zeigt sich unter anderem im Golf von Aden vor der Küste Somalias. Das IMB PRC hat im vergangenen halben Jahr keinerlei Meldungen aus dieser Region erhalten. Als Grund nennt die Organisation die Patrouillen durch die internationalen Marineschiffe. Auch in Nigeria seien die Angriffe bereits aufgrund des Einsatzes der nigerianischen Marine zurückgegangen. acw

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