„Glovis Corona“ erreicht Bremerhaven

Die „Glovis Corona“ war unter anderem mit Panzern beladen auf dem Weg nach Göteborg (Foto: Scheer)
Der RoRo-Carrier „Glovis Corona“ hat am Wochenende ohne weitere Zwischenfälle den Hafen in Bremerhaven erreicht. Die Ladung war bei starkem Seegang verrutscht.
Der unter anderem mit Panzern beladene Frachter hatte vergangene Woche Schlagseite bekommen und lag deswegen mehrere Tage in der Nähe von Wangerooge vor Anker. Teile der Ladung des mit 55.680 BRZ vermessenen und 200 Meter langen Schiffs waren zuvor bei schwerem Sturm mit starkem Seegang verrutscht. Der Kapitän hatte sich daraufhin entschieden, die Fahrt von Hamburg nach Göteborg abzubrechen.
An Bord des unter südkoreanischer Flagge fahrenden Frachters sind laut einem Behördensprecher auf drei Decks rund 1800 Fahrzeuge, darunter auch Militärfahrzeuge. Gefahrgut ist nicht an Bord.
Am Freitag hatte eine Gruppe von Experten, bestehend aus Vertretern der Behörden, Lotsen, Reederei, vereidigten Sachverständigen und Versicherern, über den weiteren Umgang mit der „Glovis Corona“ beraten. „Nachdem auf dem Schiff diverse Maßnahmen ausgeführt worden sind, um ein weiteres Verrutschen der Ladung zu unterbinden, die Schlagseite des Schiffes auf etwa fünf Grad reduziert wurde und die Klassifikationsgesellschaft Korean Register die Stabilität und Fahrtüchtigkeit des Schiffes bestätigt hat, wird seitens der Behörden die Genehmigung zum Befahren der Weser und das Einlaufen in den Hafen von Bremerhaven gestattet“, hatte das Wirtschaftsressort des Bremer Senats daraufhin mitgeteilt.
Ballastleitungen beschädigt
Dem Schiff stand im Kaiserhafen II ein Liegeplatz zur Verfügung. Nach Ankunft des Frachters in Bremerhaven konnte sich die Besatzung erholen. Weitere Besichtigungen und die Planungen über die zu ergreifenden Maßnahmen zur Abarbeitung des Schadens werden im Laufe der nächsten Wochen stattfinden, so der Senat. Vorliegenden Informationen zufolge seien auf drei Decks schwere Ladungsteile verrutscht, darunter Mobilkrane und die Kontergewichte. Dabei seien auch Ballastleitungen beschädigt worden. An Bord befänden sich auch Militärfahrzeuge. Die erforderlichen Genehmigungen der Bundesregierung lägen vor. Von Schiff und Ladung ginge derzeit keine Gefährdung aus. Zur möglichen Schadenshöhe und der voraussichtlichen Liegezeit des Schiffs konnten die zuständigen Behörden am Montag noch keine Angaben machen.
Die „Glovis Corona“ (IMO 9122930) war im März 1996 von der koreanischen Werft Hyundai Heavy Industries abgeliefert worden. Bis 2014 fuhr das Schiff unter dem Namen „Asian Grace“. Der Frachter aus der Flotte der koreanischen Reederei Haeyoung Maritime Services fährt unter der Flagge von Korea. Die Tragfähigkeit liegt bei 21.421 tdw, der Tiefgang bei 11,4 Metern. fab