Hafeninfrastruktur effizienter überwachen

Sensordaten und Bildaufnahmen werden in Echtzeit an den HPA-eigenen Drohnenleitstand übertragen, Foto HPA

Nutzung von Drohnen im Hafenbereich: Über das Projekt „Portwings“ informierte HPA-Chef Jens Meier am Mittwoch auf dem Gelände der mechanischen Anlage zur Trennung von Hafensedimenten (Metha), Foto: HPA
Wie Drohnen in Verbindung mit künstlicher Intelligenz die Hamburg Port Authority (HPA) bei der Bewältigung bestehender Kernaufgaben im Hafenbereich unterstützen können, erforscht die Hafenbehörde im Projekt „Portwings – Drohnen im Digitalen Testfeld“.
Der Schwerpunkt liegt derzeit im Bereich der großflächigen und automatisierten Sensordatenerstellung und deren Verarbeitung. Anwendungsfelder sind im Wesentlichen die Lagebilderstellung, etwa im Katastrophenschutz, die Automatisierung des Anlagenmanagements sowie die intelligente Bauwerksprüfung. Konkret geht es unter anderem um effizientere Inspektionen von Gebäuden und Anlagen, die nur sehr schwer und mit hohem zeitlichen Aufwand oder unter Gefahren zu erreichen sind.
So erprobt die HPA aktuell beispielsweise die Nutzung von Drohnen, um regelmäßig Schieberstellungen an Rohrleitungen auf dem weitläufigen Gelände der mechanischen Anlage zur Trennung von Hafensedimenten (Metha) zu überprüfen. Die Sensordaten und Bildaufnahmen werden in Echtzeit an den HPA-eigenen Leitstand zur Steuerung von Drohnen außer Sichtweite (BVLOS) übertragen. Den Drohnenleitstand hat die Hamburg Port Authority im Zuge des vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) initiierten Programms „Digitales Testfeld Hafen“ eingerichtet.
Einen im Notfall entscheidenden Zeitvorteil können Drohnen im Bereich des Katastrophenschutzes bringen: Wenn sich Sturmfluten, Unfälle oder unvorhergesehen Störungen im Hafen ereignen, sind die unbemannten Luftfahrzeuge deutlich schneller als Straßenfahrzeuge oder Hafenbarkassen vor Ort, um hochauflösendes Video- und Fotomaterial für ein genaues Lagebild zu liefern. Alle wichtigen Informationen lassen sich digital direkt an die richtigen Stellen leiten, damit umgehend entsprechende Maßnahmen ergriffen werden können.
Nach HPA-Angaben können die Drohnen bis zu 90 Minuten lang in der Luft bleiben und bis Windstärke 8 eingesetzt werden. Ihre Höchstgeschwindigkeit beträgt je nach Modell bis zu 120 km/h. Die Kleinfluggeräte verfügen über eine KI-unterstützte Bilderkennung, die hochauflösende Lagebilder (4K) ermöglicht, sowie über eine Wärmebildkamera für Thermalaufnahmen. Die Datenübertragung erfolgt LTE-basiert (5G ready), zu den integrierten Services zählen AIS (Schiffsverkehrslage), ADS-B (Luftlagebild) sowie die Bereitstellung aktueller Wetterdaten.
„In diesen Technologien schlummert noch enormes Potenzial, um Prozesse zu optimieren und die Effizienz in den Häfen zu steigern“, teilt die HPA mit. Der Hamburger Hafen sei diesbezüglich auf einem guten Weg. bek