Halbe „Potsdam“ schon zu sehen

Die Bundespolizei bekommt mit der „Potsdam“ ein Einsatzschiff auch für komplexe Aufgaben, Foto: Eckardt
Rund zwei Jahre nach der Auftragsvergabe durch den Bund und 16 Monate nach seiner Kiellegung wird am Freitag bei der Fassmer-Werft in Berne das erste von drei Einsatzschiffen für die Bundespolizei getauft.
Die besondere Ehre als Taufpatin wird dabei der Parlamentarischen Staatssekretärin beim Bundesministerium der Finanzen und Bundestagsabgeordnete, Bettina Hagedorn (SPD), zuteil.
Die alte, ehemalige preußische Garnisonsstadt vor den Toren Berlins ist heute unter anderem auch der Dienstsitz des Bundespolizeipräsidiums. Mit der Namenswahl trägt der Bund als Auftraggeber und Eigentümer des Neubaus auch „der Verbundenheit und Wertschätzung“ zwischen der Bundespolizei und der Stadt Potsdam Rechnung.
Im Rahmen des Taufaktes werden der Staatssekretär im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, Hans-Georg Engelke, der Präsident des Bundespolizeipräsidiums, Dr. Dieter Romann, der Bürgermeister der Landeshauptstadt Potsdam, Burkhard Exner, sowie der geschäftsführende Gesellschafter der Fassmer GmbH & Co. KG, Harald Fassmer, zu den Gästen sprechen.
Die drei Neubauten, für deren Realisierung der Deutsche Bundestag im November 2015 rund 165 Millionen Euro bewilligt hatte, werden nach ihrer in Etappen erfolgten Indienststellung die zum Teil noch zu DDR-Zeiten für die damalige Volksmarine gebauten, jedoch wesentlich kleineren Einsatzboote „Neustrelitz“ und die „Bad Düben“ – beide Fahrzeuge entstanden 1988 und 1989 auf der Peene-Werft in Wolgast – sowie die „Bred stedt“ ablösen.
Mit dem bei Fassmer entstehenden Trio stößt die Bundespolizei in eine völlig neue Dimension vor allem, was das potenzielle Einsatzspektrum betrifft. Bei den drei Neubauten handelt es sich um drei 86 Meter lange, mit 1980 BRZ vermessene Schiffe, zu deren Ausrüstung unter anderem auch ein eigenes Hubschrauberlandedeck („Helo“-Deck) gehört. Die derzeit aktiven Boote „Bad Düben“ und die „Neustrelitz“ sind gerade einmal 48,90 Meter lang.
Das Helo-Deck der „Potsdam“ ist so bemessen, das darauf auch der größte Hubschrauber, über den die Bundespolizei verfügt, der „Super Puma“, sicher starten und landen kann. Zur Verdeutlichung: Das sogenannte maximale Abfluggewicht liegt bei 9000 kg.
Mit ihren Abmessungen sind die neuen Bundespolizei-Einsatzfahrzeuge ansatzweise vergleichbar mit den Korvetten der Klasse 130 der Deutschen Marine. Sie sind 88,8 Meter lang, 13,2 Meter breit und kommen auf eine Einsatzverdrängung von 1840 Tonnen.
Die „Potsdam“ und ihre Schwestereinheiten werden nach THB-Informationen künftig in Neustadt/Schleswig-Holstein dauerhaft stationiert. EHA