Hamburger Frachter rettet Segler

Der 224 Meter lange Boxcarrier „Angeles“ fährt unter der Regie von Columbia Shipmanagement Hamburg, Foto: Hasenpusch

Stuart Bee schwimmt von seinem gekenterten Boot zu einem Rettungsring und geht an Bord der „Angeles“, Foto: Crew der „Angeles“

Foto: Crew der „Angeles“
Außergewöhnliche Rettung für einen gekenterten Skipper 140 Kilometer vor der Küste Floridas: Die Besatzung des unter Liberia-Flagge fahrenden Containerfrachters „Angeles“ (IMO 9399791) von Columbia Shipmanagement in Hamburg entdeckte am Sonntag den sich am Rumpf seines kopfüber gekentert treibenden Bootes klammernden Stuart Bee und nahm ihn an Bord. Erschöpft, aber wohlbehalten. Das meldete die US-Küstenwache aus Jacksonville jetzt auf Facebook.
Der 62 Jahre alte Bee war den Angaben zufolge am Freitag in Port Canaveral gestartet. Am Sonnabend habe er sein Boot dann nach einem technischen Defekt nicht mehr fahren können und trieb manövrierunfähig im Meer. Sonntag gegen Mitternacht sei Bee dann plötzlich aufgewacht, als aus ungeklärter Ursache Wasser eindrang und ihn durch die Luke aus dem Vorderschiff drückte. Der Skipper ging über Bord und musste mit ansehen, wie sein Boot kenterte und schließlich kieloben trieb. Ihm gelang es allerdings, sich am Rumpf festzuhalten.
Als Bee am Sonntagmorgen die 224 Meter lange und 31 Meter breite „Angeles“ bemerkte, zog er den Angaben der Küstenwache zufolge sein Hemd aus und versuchte, auf sich aufmerksam zu machen. Mit Erfolg: Von der Brücke des Boxcarriers aus entdeckte die Crew den weiterhin auf dem Bootsrumpf klammernden Schiffbrüchigen. Die Seeleute warfen Bee einen Rettungsring zu und nahmen ihn an Bord. Ein Boot der Küstenwache übernahm den 62-Jährigen schließlich, nachdem der Boxcarrier eine Positionsmeldung abgegeben hatte. „Das ist ein bemerkenswerter Ausgang“, sagte Mark Vlaun von der Küstenwache in Jacksonville.
Die 2010 in China gebaute „Angeles“ konnte ihre Fahrt von Puerto Barrios (Guatemala) nach Wilmington (North Carolina) nach der erfolgreichen Rettungsaktion fortsetzen – und Stuart Bee den Schreck über den Unfall verarbeiten. tja