Hamburgs neue Löschboote wachsen

Exklusiver Blick auf die neuen Löschboote für den Hamburger Hafen für die Leser des THB: Die beiden 35 Meter langen Spezialschiffe „Dresden“ und „Prag“ werden als Rohbau derzeit auf einer Werft an der Oder in Polen gefertigt. Der Endausbau soll dann nach der Überführung auf einer Werft in den Niederlanden erfolgen.

Die Flotte Hamburg als Auftraggeber für den Bau der beiden neuen Behördenschiffe durch Damen Shipyards ist mit dem Baufortschritt zufrieden. „Wir sind auf einem sehr guten Stand“, berichtet Christopher Braun, zusammen mit Karsten Schönewald Geschäftsführer der Flotte Hamburg, dem THB. Das Tochterunternehmen der Hamburg Port Authority (HPA) koordiniert im Hamburger Hafen etwa 50 Schiffe der Stadt Hamburg. „Die Auslieferung ist für Ende 2020 geplant, die Indienststellung erfolgt dann nach der Ausbildung der Besatzungen“, so Braun. Man habe ständig einen Ansprechpartner vor Ort und verfolge den Baufortschritt sehr genau. Die Flotte Hamburg hatte auch schon das größere Löschboot „Branddirektor Westphal“ für die Feuerwehr beschafft. Es gilt seit seiner Indienststellung im Sommer 2019 als modernstes Löschboot in ganz Europa.

Die neuen Löschboote, die etwas kürzer aber vor allem deutlich niedriger aufgebaut sind, erhalten modernste Plug-in-Hybridantriebe. „An Deck haben wir außerdem Platz für eine Wasserstoffbrennstoffzelle vorgesehen“, sagt Schönewald. Damit kann die elektrische Betriebszeit für den Motor verlängert werden, sobald die Technik am Markt verfügbar ist. Auch ohne Brennstoffzelle sollen die Batterien der Boote bereits eine vollelektrische Betriebsdauer von 120 Minuten bieten. Schönewald: „Die beiden neuen Multifunktionsboote setzen sowohl in puncto Umweltfreundlichkeit als auch bei der Sicherheit im Hamburger Hafen neue Maßstäbe.“ Eines der Spezialschiffe wird ständig durch Feuerwehrleute besetzt sein, das zweite Schiff wird die HPA für ihre Aufgaben nutzen und es bei Bedarf der Feuerwehr zur Verfügung stellen. Bis zu 16 Feuerwehrleute können bei Bedarf an Bord gehen.

Die Löschleistung der Pumpen beträgt 30.000 Liter pro Minute, Wasserwerfer an Bord können bis zu 110 Meter weit spritzen. Die Neubauten haben einen Tiefgang von 1,50 Metern und können zwölf Knoten schnell fahren. Nach der „Branddirektor Westphal“ wird auch bei der „Dresden“ und der „Prag“ auf Antriebe von Schottel gesetzt. Zwei Ruderpropeller und eine Querstrahlanlage ermöglichen den Besatzungen künftig eine optimale Manövrierfähigkeit im beschränkten Fahrwasser des Hafens.

„Beide Schiffe sollen zusammenliegen“, sagt Schönewald. Das sei wegen des nötigen Landstromanschlusses für die Ladung der Batterien sinnvoll. „Derzeit suchen wir mit HPA und Feuerwehr den geeigneten Platz“, sagt er. Möglicherweise wird der im Bereich Reiherstieg sein, hieß es.  tja

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