Hilflos im Herbststurm auf hoher See

Das Havariekommando Cuxhaven konnte einen vor Langeoog auf Grund gelaufenen Frachter nicht wie geplant am Montagabend bergen.

Die Wassertiefe sei zu gering, um das Schiff wieder flott zu kriegen, teilten die Experten für Schiffsunfälle mit. Ursprünglich sollten Schlepper den Schüttgutfrachter „Glory Amsterdam“ mit dem Abendhochwasser von der Sandbank befreien.

„Wir müssen mit dem Hochwasser arbeiten“, sagte der Sprecher des Havariekommandos, Michael Friedrich. Schiffbauingenieure und Nautiker im Lagezentrum in Cuxhaven sind damit beschäftigt, die Bergung vor der ostfriesischen Insel zu planen und vorzubereiten. Der immer noch starke Wind erschwerte die Aktion.

Der unbeladene Schüttgutfrachter unter Panama-Flagge hatte sich am Sonntag in der Deutschen Bucht wegen des heftigen Herbststurms „Herwart“ bei acht bis neun Windstärken mit bis zu sieben Meter hohen Wellen losgerissen. Das 225 Meter lange und 32,26 Meter breite Schiff mit rund sieben Metern Tiefgang hatte zuvor den Hamburger Hafen verlassen und war in der Nähe von Helgoland auf Reede gegangen. Auf diese Weise könnten die Schiffe Hafengebühren sparen, sagte Friedrich. Das Havariekommando hatte am Sonntag auch mit dem Notfallschlepper „Nordic“ und dem Mehrzweckschiff „Mellum“ vergeblich versucht zu verhindern, dass der manövrierunfähige Frachter auf die Sandbank treibt. Mehrfach war eine Notschleppverbindung zum Havaristen hergestellt worden. Doch die Leinenverbindungen waren unter den widrigen Wetterverhältnissen immer wieder gebrochen.

Bisher ist die „Glory Amsterdam“, die keine Fracht, aber als Treibstoff gut 1800 Tonnen Schweröl und 140 Tonnen Marinediesel an Bord hat, nicht beschädigt. Auch die 22 Seeleute an Bord sind nicht verletzt. Am Sonntag seilten sich vier Experten vom Havariekommando von einem Hubschrauber auf den Frachter ab. „Sie sind spezialisiert für den Einsatz auf manövrierunfähigen Schiffen“, so Friedrich. FBi/lni

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