Hohe Havarie-Gefahr im NOK

Sorgte für stundenlange Kanalsperrung: die „E.R. Visby“, Foto: Behling
Der Nord-Ostsee-Kanal (NOK) bleibt weiterhin ein Havarieschwerpunkt.
Binnen weniger Stunden ereigneten sich zum Wochenausgang in dem rund 100 Kilometer langen Kanalsystem gleich zwei Zwischenfälle. So musste Donnerstagabend der NOK für einige Stunden voll gesperrt werden, nachdem der 157 Meter lange, 2012 gebaute Containerfrachter „E.R. Visby“ (IMO 9448695) aus zunächst ungeklärter Ursache in einer Kurve bei Schinkel in die Kanalböschung gefahren war und sich nicht mehr bewegen ließ. Das Unglück ereignete sich im engen Profil zwischen den Ausweichstellen Königsförde und Groß Nordsee. Die Schlepper „Bülk“ und „Stein“ der Kieler Schlepp- und Fährgesellschaft (SFK) wurden angefordert, um den Havaristen wieder freizubekommen. Das Liberia-Flagge führende Schiff war auf dem Weg von St. Petersburg nach Rotterdam. Nach dem Freischleppen wurde das Schiff nach Kiel geleitet, wo es auf Schäden untersucht wurde.
Am Freitagmorgen kollidierte dann in Brunsbüttel beim Ausschleusen aus dem Kanal der 2015 abgelieferte, unterer niederländischer Flagge fahrende Schwergutfrachter „Nordana Sky“ (IMO 9721633) in der großen Nordschleuse mit dem Heck des 2008 gebauten Containerschiffes „Vera Rambow“ (IMO 9432220). Dabei entstand erheblicher Sachschaden an beiden Schiffen. Verletzte gab es nicht. Auch die Schleusenanlagen wurden nach ersten Erkenntnissen nicht beschädigt. Über weitere Ergebnisse lagen bei Redaktionsschluss keine Angaben vor. FB/EHA