Holland hat bei MKS 180 das Sagen

Die Deutsche Marine bekommt jetzt Planungssicherheit für die weitere Entwicklung ihrer Flotte innerhalb der nächsten Dekade.

Nach einem mehrjährigen Vorbereitungsprozess, zu dem dann auch eine internationale Ausschreibung gehörte, steht jetzt fest, dass die Marine vier „Mehrzweckkampfsschiffe 180“ (MKS 180) bekommt und dass diese Einheiten unter Federführung der niederländischen Werften-Gruppe Damen Shipyards und ihrem Junior-Partner, der zur Bremer Lürssen-Gruppe gehörenden Werft Blohm + Voss (B + V) aus Hamburg gebaut werden sollen.

B + V hatte sich noch vor der im September 2016 erfolgten Übernahme durch Lürssen allein um das Projekt „MKS 180“ beworben. Zum Kreis der deutschen Mitbieterwerften gehörten darüber hinaus TKMS gemeinsam mit German Naval Yard, beide aus Kiel.

Bei der Ausschreibung zu diesem richtungweisenden Großauftrag im Wert von aktuell 5,2 Milliarden Euro hatte der Bund erstmals auch die europäische Ebene beschritten. Eine Tatsache, die unter anderem durch die Gewerkschaft IG Metall Küste immer wieder kritisiert wurde und weiterhin wird. Doch auch aus der Politik wurde wiederholt gefordert, das Vorhaben mit deutschen Werften zu realisieren und zugleich den Marineschiffbau zu einer nationalen Schlüsseltechnologie zu erheben. Letzteres wurde übrigens auch im Koalitionsvertrag zur aktuellen „Groko“ aus CDU/CSU und SPD so vereinbart.

Die Entscheidung zur angestrebten Auftragsplatzierung selbst gab der Parlamentarische Staatssekretär im Bundes verteidigungsministerium, Peter Tauber (CDU), am späten Montagnachmittag zunächst den Obleuten im Verteidigungsausschuss des Deutschen Bundestages brieflich bekannt.

In dem Schreiben an die Verteidigungsexperten der verschiedenen Parteien stellte Tauber unter anderem fest, dass man „unserem Ziel, die zukünftige Einsatzfähigkeit der Deutschen Marine zu sichern, damit ein großes Stück näher gekommen ist“. Zugleich räumte er ein, dass die Entscheidung der Vergabestelle noch vorbehaltlich einer möglichen Rüge beziehungsweise einer gerichtlichen Nachprüfung vor der Vergabekammer erfolge. Auch der Bundestag müsse sich noch mit dem Auftrag befassen.

Die Entscheidung wurde vom potenziellen Generalunternehmer aus den Niederlanden „begrüßt“. Zugleich deutet das Unternehmen indirekt an, dass sogar noch weitere MKS-180-Exemplare gebaut werden könnten. Ausdrücklich sprechen die Niederländer von „mindestens“ vier Fregatten. EHA

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