Iran hält südkoreanischen Tanker fest
Der politische Konflikt zwischen dem Iran und Südkorea als Folge der Festsetzung des koreanischen Produktentankers „Hankuk Chemi“ (IMO 9232369) spitzt sich zu.
Iranische Revolutionsgarden hatten den 2000 gebauten, 17.427 Tonnen tragenden Frachter am Montag im Persischen Golf unter dem Vorwurf der Meeresverschmutzung festgesetzt. Das Schiff wurde nach Angaben der Revolutionsgarden in die Hafenstadt Bandar Abbas geleitet.
Die Reederei DM Shipping mit Sitz in der südkoreanischen Hafenstadt Busan wies indes die Vorwürfe zurück. Zum Zeitpunkt der Festsetzung befanden sich 20 Besatzungsmitglieder an Bord des Tankers.
Der Zwischenfall ereignete sich inmitten von Spannungen zwischen beiden Ländern wegen eingefrorener iranischer Bankkonten in Südkorea. Diese Konten wurden infolge der Sanktionen der USA gegen Teheran gesperrt.
Nach Berichten südkoreanischer Medien geht es um sieben Milliarden Dollar, umgerechnet rund 5,3 Milliarden Euro. Die Höhe dieser Summe wurde vom südkoreanischen Außenministerium nicht bestätigt.
Iranische Medien sprachen von Milliarden „Ölgeldern“, die eingefroren seien.
Als eine Reaktion auf den Vorgang wurde der iranische Botschafter in Südkorea einbestellt. Der Leiter des Büros für Afrika und den Nahen Osten, Koh Kyung Sok, habe bei dem Treffen in Seoul mit Botschafter Saeed Badamchi Shabestari sein Bedauern über den Zwischenfall geäußert und eine frühe Freigabe des Schiffes und die Freilassung der Besatzungsmitglieder gefordert.Zudem detachierte Südkorea den 2008 in Dienst gestellten Zerstörer „Choe Yeong“ in das Seegebiet. EHA/dpa