Iranischer Tanker wieder in Fahrt
Trotz US-Interventionen hat der iranische Öltanker „Grace 1“ – jetzt unter dem neuen Namen „Adrian Darya 1“ – in der Nacht zu Montag nach wochenlanger Festsetzung die Hoheitsgewässer Gibraltars verlassen dürfen. Der Tanker war ab dem 4. Juli wegen des Verdachts auf Bruch von EU-Sanktionen gegen das Bürgerkriegsland Syrien festgehalten worden.
Mit der Freigabe des Tankers wächst die Hoffnung auf eine Deeskalation in einem seit Wochen schwelenden Streit – zumindest zwischen London und Teheran. Washington hatte bis zuletzt versucht, den Tanker am Auslaufen zu hindern. Die Regierung in Gibraltar wies das zurück. Die Verfügung eines Bundesgerichts in Washington sei „untrennbar“ mit den Sanktionen der USA gegen den Iran verbunden, die aber mit denen der Europäischen Union nicht vergleichbar seien.
Dass Gibraltar dem Drängen aus den USA nicht nachgab, wird als Zeichen gewertet, dass London nicht bereit ist, die US-Strategie des „maximalen Drucks“ auf Teheran zu übernehmen. dpa/ger