Italien und Libyen bauen umstrittene Zusammenarbeit aus

Die italienische Regierung baut die Zusammenarbeit mit den libyschen Behörden im Kampf gegen Schlepperkriminalität weiter aus.

Am Freitag kam im Innenministerium ein neues Kontrollgremium bestehend aus Minister Marco Minniti, hochrangigen Ermittlern, Vertretern von Polizei und Geheimdiensten sowie libyschen Behörden zusammen, teilte die Polizei am Freitag mit. Die Gruppe soll sich regelmäßig in Italien oder Libyen treffen, um den Informationsaustausch zwischen den Ländern zu intensivieren. Damit werde das Ziel verfolgt, für mehr Rechtsstaatlichkeit in dem Bürgerkriegsland zu sorgen und dort die „volle Einhaltung der Menschenrechte zu gewährleisten“.

Seit dem Sturz von Langzeitmachthaber Muammar al-Gaddafi 2011 herrscht in dem nordafrikanischen Land Chaos. Die Menschenrechtslage ist dramatisch. Hunderttausende Migranten sitzen unter schlimmsten Bedingungen in dem Bürgerkriegsland fest, viele hoffen auf eine Überfahrt nach Europa. Die meisten Flüchtlinge, die im Mittelmeer gerettet werden, werden nach Italien gebracht – die Regierung in Rom versucht seit Monaten, den Zustrom mit der Einheitsregierung in Tripolis einzudämmen. Die Zusammenarbeit ist höchst umstritten.

Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen beklagte am Freitag, dass innerhalb einer Woche rund 160 Menschen bei mehreren Schiffbrüchen ihr Leben im Mittelmeer verloren hätten. Angesichts dieser Zahl müssten die Staaten mehr Migranten im Rahmen von Umsiedlungsprogrammen aufnehmen, um Menschenleben zu schützen. dpa/fab

Teilen
Drucken

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Nach oben