Kadetrinne: „Star of Sawara“ wieder frei

Der 76.000-Tonner „Star of Sawara“ stieß bei der Kadetrinnenpassage auf eine Untiefe, Foto: Hasenpusch
Der Massengutfrachter „Star of Sawara“ ist wieder frei. Bei der Passage der Kadetrinne war er am Mittwoch auf Grund gelaufen.
Der zwischen Deutschland und Dänemark auf Grund gelaufene Frachter «Star of Sawara» ist geborgen worden. Das bestätigte ein Sprecher des dänischen Havariekommandos in Aarhus der Deutschen Presse-Agentur. Die Aktion sei nach Plan gelaufen, der mit Düngemitteln beladene Frachter blieb nach erster Einschätzung unbeschädigt. Auch zu Umweltschäden sei es nicht gekommen.
Vier Schlepper hatten das 224 Meter lange Schiff in einer siebeneinhalb Stunden dauernden Bergungsaktion am Donnerstag vom Grund gezogen. Nun werde das Schiff zur Untersuchung ins dänische Kalundborg Fjord geschleppt. Zuvor hatte der NDR darüber berichtet.
Der Frachter unter panamischer Flagge war am Mittwoch in der vielbefahrenen Kadetrinne nordöstlich von Rostock stecken geblieben.
Bei der Havarie sei niemand verletzt worden, sagte der Sprecher. dpa
Original-Bericht vom 30. August 2017, 16:23 Uhr
Der unter Panama-Flagge verkehrende Frachter war eigentlichen auf dem Weg von Ust-Luga nach New Orleans im US-Bundesstaat Louisiana. Die Passage der Kadetrinne hätte ihn dann Richtung Fehmarnbelt geführt. Zum Havariezeitpunkt um die Mittagszeit herrschten in der Region zwischen Gedser und Usedom gute Sichtverhältnisse. Trotzdem stieß die „Star of Sawara“ schließlich nördlich des vorgesehenen Tiefwasserwegs in dänischen Gewässern auf eine Untiefe. Warum der Frachter mit einem Tiefgang von mehr als 13 Metern nicht im für Schiffe dieser Größe vorgeschriebenen Fahrwasser verkehrte, ist noch Gegenstand der Ermittlungen der dänischen Behörden.
Immerhin: der 225 Meter lange und etwa 32 Meter breite Rumpf des Massengutfrachters sei stabil und habe kein Leck, wie die dänische Seenotzentrale in Aarhus zwischenzeitig bestätigte. Aus eigener Kraft könne die „Star of Sawara“ aber nicht mehr freikommen. Die japanische Reederei hätte deshalb rasch ein Bergungsunternehmen beauftragt.
Die „Fairplay XII“ (IMO 9107409) der Fairplay Schleppdampfschiffs-Reederei traf in der Nacht zum Mittwoch vor Ort ein. Die dänische Marine entsandte außerdem ein Patrouillenboot und das Ölbekämpfungsschiff „Gunnar Thorson“. Ein Befreiungsversuch ist nach THB-Informationen bis Redaktionsschluss aber nicht angelaufen.
Die Kadetrinne zählt zu den schwierigsten und zugleich am stärksten frequentierten Passagen in der Ostsee. Die rund 20 Seemeilen lange Strecke liegt zwischen der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst auf deutscher und der Insel Falster auf dänischer Seite. Die Wassertiefe liegt zwischen 10 und 30 Metern. FB/ger