„Karlsruhe“ wird Versuchsschiff

Schiff mit Geschichte: die Fregatte „Karlsruhe“ im Marinestützpunkt Wilhelmshaven, Foto: Arndt
Im Dezember 2016 ging sie „aus der Fahrbereitschaft“, am 16. Juni dieses Jahres erfolgte die Außerdienststellung. Jetzt steht fest, was mit der ehemaligen Fregatte „Karlsruhe“ (F212) der Deutschen Marine passieren soll.
Das 1982 auf Kiel gelegte und 1984 in Dienst gestellte Kriegsschiff soll in Zukunft für Ausbildungszwecke genutzt und auf diese Weise auch verwertet werden.
Konkret geht es um sogenannte Beschuss- und Ansprengversuche, bestätigte jetzt ein Sprecher des Rostocker Marinekommandos.
Bereits in Kürze soll das 130 Meter lange, 14 Meter breite und während seiner aktiven Dienstzeit in der Flotte bis zu 3680 Tonnen verdrängende Schiff seinen ehemaligen Heimathafen Wilhelmshaven verlassen und über den Nord-Ostsee-Kanal (NOK) nach Kiel verholen, und zwar mittels eines Schleppereinsatzes. Im ehemaligen Kieler Marinearsenal werden Rumpf und Aufbauten anschließend mit verschiedenen Messinstrumenten, Sensoren und Dummys ausgerüstet. Wie der Marinesprecher weiter ausführte, werden bei solchen Versuchen notwendige wissenschaftliche und wehrtechnische Erkenntnisse gewonnen. Medienberichten zufolge wird die ehemalige „Karlsruhe“ dann im Verlauf des ersten Halbjahres 2018 in ein militärisches Sperrgebiet vor Schönhagen verholt. Dort sollen dann unter anderem Unterwasser-Sprengladungen getestet werden. Bei den auf drei Jahre angesetzten Versuchen gehe es auch darum, weitere operative Erkenntnisse im Zusammenhang mit sogenannten „asymmetrischen Bedrohungslagen“ zu gewinnen. Darunter versteht man zum Beispiel Angriffe mit terroristischem Hintergrund.
Die „Karlsruhe“ ist Bestandteil der Klasse 122, von denen insgesamt acht Einheiten für die Deutsche Marine entstanden. Sie entwickelten sich zu echten Arbeitspferden der Flotte. Aktuell sind noch die Fregatten „Augsburg“ (F213) sowie die „Lübeck“ (F214) in Fahrt. EHA/dpa