Korvetten bewähren sich bestens in der Flotte

Das 1. Korvettengeschwader (1. KorvGschw) der Deutschen Marine feierte am Mittwoch sein zehnjähriges Bestehen. Das im Marinestützpunkt „Hohe Düne“ in Rostock-Warnemünde beheimatete Geschwader umfasst derzeit fünf Einheiten.

Dabei verlief die Einführung der Korvetten in die Flotte zunächst alles andere als einfach und geräuschlos. Technische Probleme machten den Besatzungen das Leben schwer, wobei das Spektrum von Getriebeschwierigkeiten bis hin zu erheblicher Geruchsbelästigung reichte. Als „Pannenschiffe“ waren die im eigens gegründeten 1. KorvGschw zusammengefassten fünf Einheiten lange Zeit verschrien.

Von diesen Problemen ist heute keine Rede mehr. Die rund 89 Meter langen und gut 13 Meter breiten Marineschiffe bewähren sich auf breiter Front. Damit nicht genug: Mit ihnen schreibt die Deutsche Marine auch Geschichte. Denn sie erprobt an ihnen das neuartige Mehrbesatzungsmodell. Statt künftig Einheiten samt Besatzung nach einem zuvor definierten Einsatzzeitraum wieder in die Heimat zu verlegen, sollen durch dieses Konzept nur noch Besatzungen auf einer Plattform ausgetauscht werden. Mit dem Ergebnis, dass die teure Einheit wesentlich länger „im Einsatz stehen kann“, wie man bei der Marine sagt.

Typschiff der Klasse 130 ist die Korvette „Braunschweig“ (F 260), die am 16. April 2008 in Dienst gestellt wurde. Es folgten dann die „Magdeburg“ (F 261) am 22. September 2008, die „Oldenburg“ (F 263) am 21. Januar 2013, die „Erfurt“ (F 262) am 28. Februar 2013 sowie die „Ludwigshafen am Rhein“ (F 264) am 21. März 2013. Gebaut wurden dieser in der jüngeren deutschen Marinegeschichte durchaus besondere Schiffstyp durch einen Werftenverbund, bestehend aus der Lürssen-Werft, Blohm + Voss sowie den (ehemaligen) Nordseewerken in Emden. Auch das gehört zur Geschichte dieser besonderen Marineschiffe: In ursprünglichen Überlegungen war von zehn Einheiten die Rede. Doch diese Pläne wurden aus Kostengründen wieder verworfen. Und: Die Einführung der Korvetten leitete das inzwischen vollzogene Ende der erfolgreichen Schnellboot-Ära in der Deutschen Marine ein.

Für Fregattenkapitän Dr. Sascha Zarthe, Kommandeur des 1. KorvGschw, haben sich die fünf modernen und vielseitig einsetzbaren Einheiten heute „zu einem unverzichtbaren Teil der Flotte entwickelt“.

Aktuell ist die „Braunschweig“ Bestandteil der UNIFIL-Mission (United Nations Interim Force in Lebanon) vor der Küste des Libanon (THB 18. Mai 2016). Dieser internationale Verband soll unter anderem den organisierten Waffenschmuggel auf dem Seeweg in den Libanon unterbinden und so zu Stabilität und Sicherheit in der Region beitragen. Im Oktober wird die Besatzung der „Braunschweig“ dann komplett ausgetauscht. EHA

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