Mehr Piraterie weltweit

Während das Recaap ISC gerade erst einen deutlichen Rückgang der Piraterie in asiatischen Gewässern meldete, sieht die weltweite Lage anders aus.

So berichtete das International Maritime Bureau (IMB) der International Chamber of Commerce am Mittwoch von insgesamt 201 registrierten Vorfällen im vergangenen Jahr – nach 180 gemeldeten Fällen in 2017. Der Anstieg sei vor allem auf die Lage in der Region Westafrika zurückzuführen, teilte das IMB weiter mit.

„Der Golf von Guinea wird noch gefährlicher für Seeleute“, so das IMB. Berichte von Angriffen in den Gewässern zwischen der Elfenbeinküste und dem Kongo hätten sich 2018 im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Dazu zählten auch alle der weltweit sechs gemeldeten Schiffsentführungen, 13 der 18 beschossenen Schiffe, 130 der 141 Geiselnahmen und 78 der 83 entführten Seefahrer mit Lösegeldforderungen. Insbesondere im letzten Quartal 2018 sei es in der Region zu einem „signifikanten Anstieg von Gewalt“ gekommen.

Ein IMB-Sprecher appellierte: „Es besteht dringender Bedarf an verstärkter Zusammenarbeit und Austausch von Informationen zwischen den Anrainerstaaten des Golfs von Guinea.“ Nur so könnten wirksame Maßnahmen gegen Piraten ergriffen werden – „sowohl auf See als auch an Land, wo die Operationen der Piraten ihren Ursprung und ihr Ende haben“. Der Appell folgt nur kurz auf ähnliche Aussagen der Schifffahrtsorganisation Bimco. Sie ging noch einen Schritt weiter und forderte jüngst ein <link https: www.thb.info rubriken maritime-sicherheit single-view news bimco-fordert-eingreifen-im-golf-von-guinea.html _blank fordert eingreifen im golf von>internationales Eingreifen von den USA, der EU und China.

Der Golf von Guinea ist jedoch nicht das einzige Risikogebiet, unterstrich das IMB bei Vorlage der aktuellen Daten und verwies auf die Bedrohung vor Somalia. Piraten hätten im Golf von Aden auf einen Suezmax-Tanker sowie mehr als 300 Meilen vor der somalischen Küste auf einen Produktentanker und einen Capesize-Bulker geschossen. Das IMB fordert Kapitäne daher weiterhin zu einem hohen Maß an Wachsamkeit auf und hob hervor, wie wichtig die ständige Präsenz der EU und internationaler Marineeinheiten am Horn von Afrika sei.

Das Piracy Reporting Center des IMB erfasst nach eigenen Angaben seit 1991 alle Piraterieangriffe, die ihm direkt von den Kapitänen der Schiffe oder ihren Eigentümern gemeldet werden. ger

Hotspot Westafrika

Die Bedrohung durch Piraten vor allem im Golf von Guinea ist weiterhin groß. Ende 2018 nahm nach Beobachtungen des IMB auch die Schwere der Übergriffe zu. Allein im vierten Quartal kam es etwa vor Nigeria zu Vorfällen auf dem Containerschiff „Pomerenia Sky“ (elf entführte Crewmitglieder) und dem Offshore Supply Vessel „Saavedra Tide“. Vor der Küste des Nachbarlands Benin wurde der Boxcarrier „MSC Mandy“ (sechs entführte Crewmitglieder) angegriffen. Nigerianische Piraten waren zudem auch weit außerhalb der nationalen Gewässer unterwegs, etwa beim Angriff auf einen Tanker 100 Kilometer vor Point-Noire, Kongo. ger

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