Milliardeninvestitionen für die Marine

Mit einem Großen Zapfenstreich feierte die Marine in Warnemünde ihr Jubiläum (Bild: PIZ Marine)
Die Deutsche Marine feiert ihren 60. Geburtstag in unruhigen Zeiten. Ihre Aufgaben haben stark zugenommen, immer mehr Auslandseinsätze stehen an.
Mit einem Großen Zapfenstreich hat die Marine am Dienstagabend ihr Jubiläum begangen. Im Marinestützpunkt Warnemünde wurden dazu das Marinemusikkorps Kiel und das Wachbataillon des Verteidigungsministeriums erwartet. Der Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Andreas Krause, hatte ranghohe Gäste befreundeter Marinen eingeladen.
Krause betonte bei einer maritimen Konferenz in Rostock anlässlich des Jubiläums die Notwendigkeit von Investitionen in Personal, Material und Finanzen. Er sprach von 130 Milliarden Euro bis 2030. Unter anderem sei der Bau fünf neuer Korvetten vor gesehen. Ferner sehe die Planung zwei U-Boote, sechs Mehrzweckkampfschiffe (MKS), die Modernisierung der acht Seefernaufklärer P-3C für die U-Boot-Jagd sowie mehrere Hubschrauber der Klasse „Sea Lion“ und den Ersatz der Hubschrauber „Sea Lynx“ vor.
Von zentraler Bedeutung sei auch die Personalgewinnung. Die Marine zählt knapp 16.000 Angehörige. Sie habe damit zwar in der Summe die notwendige Personalstärke, es fehlten jedoch hoch qualifizierte Fachkräfte etwa im Bereich der Elektrotechnik. Allerdings zeigten die verschiedenen Wege zur Personalgewinnung Wirkung. Im vierten Quartal dieses Jahres gebe es in der Marinetechnikschule in Parow bei Stralsund mehr Soldaten, als die Schule eigentlich Kapazitäten habe. So könnten in den kommenden Jahren rund 40 junge Leute in kritischen Berufen an Bord gebracht werden.
Von der Leyen für "starke Marine"
Wie Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) in einem Beitrag für die „Ostsee-Zeitung“ schrieb, sind freie und sichere Seewege für eine Exportnation wie Deutschland von herausragender Bedeutung. Störungen der Versorgungslinien durch Piraterie, Terrorismus oder Regionalkonflikte könnten Auswirkungen auf den Wohlstand Deutschlands haben. „Eine starke Marine schützt diese Seewege“, betonte von der Leyen.
Im Marinestützpunkt Warnemünde wurde gestern zudem das 7. Schnellbootgeschwader außer Dienst gestellt. Damit ging nach insgesamt 55 Jahren die Ära der Schnellboote zu Ende. pk