„MKS 180“ wird zu europäischem Projekt

Vorstoß in eine neue Leistungsklasse für die Deutschen Marine: MKS 180. Bisher hat der Bund vier baugleiche Einheiten beauftragt, Foto: Damen Shipyards
Das für die Deutsche Marine mit Abstand wichtigste Rüstungsvorhaben für die laufende Dekade, das „Mehrzweckkampfschiff 180“ (MKS 180), erreicht ein wichtiges Etappelnziel.
Wie der Generalauftragnehmer für das über fünf Milli arden Euro teure Vorhaben, die niederländische Damen Schelde Naval Shipbuilding (DSNS), jetzt mitteilte, unterzeichnete die Werft einen Vertrag mit dem französischen Rüstungs- sowie Raum- und Luftfahrt-Technologie-Konzern Thales über die Lieferung und Integration des Führungs- und Waffeneinsatzsystems für die neuen Fregatten-großen Schiffe zugunsten der Deutschen Marine. Aktuell sind insgesamt vier baugleiche Einheiten geplant; eine Aufstockung um zwei weitere Plattformen könnte im Bedarfsfall erfolgen.
Das jetzt kontraktierte Führungs- und Waffeneinsatzsystem für diese ersten vier Schiffe umfasst im Einzelnen das sogenannte Combat-Management-System „Tacticos“ sowie den AWWS Fire-Control-Cluster. Der Vertrag beinhaltet zudem umfangreiche Logistikdienstleistungen und die Ausrüstung mehrerer Test- und Ausbildungsanlagen.
Die niederländische Großwerft spricht in dem Zusammenhang von einem „wichtigen Meilenstein bei der Umsetzung des Projekts MKS 180“.
Hein van Ameijden, Managing Director von DSNS, kommentiert den aktuellen Schritt mit den Worten: „Dieses binationale Projekt ist ein perfektes Beispiel für die deutsch-niederländische Zusammenarbeit in der Verteidigungsindustrie. Es kann als Anstoß für weitere zukünftige bi- oder multinationale Projekte im Rahmen der europäischen Zusammenarbeit dienen.“
Gemeinsam mit Thales und der zur Bremer Lürssen-Grzppe gehörenden Werft Blohm + Voss (B + V) in Hamburg würde ein Rüstungsvorhaben in Angriff genommen, das nicht nur den Anforderungen der Deutschen Marine entspreche, sondern dass „auch einen wichtigen Beitrag für das Setzen europäischer Standards leisten wird“, so van Ameijden weiter. „Wir erhalten Schiffbau-Kompetenz in Deutschland, den Niederlanden und damit auch Europa insgesamt.“
Das Fregatten-Qartett wird auf Werften in Hamburg, Kiel und Wolgast gebaut. Rund 70 Prozent der von Thales zu erbringenden Dienstleistungen würden dabei von Thales Deutschland mit Standorten in Kiel und Wilhelmshaven in Zusammenarbeit mit zahreichen Sub-Unternehmen erbracht, heißt es. EHA