Museumsfrachter wird Übungsplattform

Bei einem Massenanfall von Verletzten auf einem Schiff muss die Crew die Übersicht über medizinischen Rettungsmaßnahmen behalten und diese gezielt koordinieren können.

So lautet der Ausgangspunkt für das Übungsszenario auf dem Rostocker Museumsschiff „Dresden“, das am 25. September 2017 von 9 bis 16 Uhr stattfindet. Geplant ist der Einsatz im Rahmen des Projektes „Kompass“, das sich mit dem Thema „Massenanfall von Patienten auf See“ beschäftigt. Ausrichter der Großaktion ist das Institut für Sicherheitstechnik/Schiffssicherheit e.V. aus Rostock.

Rund 120 Teilnehmer werden dazu am Liegeplatz in Rostock-Schmarl erwartet. Neben 50 Patienten und 30 Crew-Darstellern werden auch Beobachter und externe Kräfte eingeplant. Als besonderer operativer Schwerpunkt wurden technische und organisatorische Maßnahmen erarbeitet, die Schiffsbesatzungen von Passagierschiffen in einem solchen Extremfall unterstützen sollen. Neben den sogenannten Maßnahmenkarten, die Standard Operating Procedures (SOPs) zur Abarbeitung und Bewältigung eines Massenanfalls auf See vorschlagen, wurde auch ein neuartiges System entwickelt, welches ermöglicht, bis zu acht Patienten gleichzeitig mit Sauerstoff zu versorgen. Gerade auf Fährschiffen gäbe es oftmals noch keine ausgereiften Rettungskonzepte, heißt es beim Institut auf Anfrage. Da der organisatorische Aufwand der Aktion sehr hoch ist und das Einsatzschiff eine lange Liegezeit benötigt, fiel die Wahl auf den ehemaligen 10.000-Tonnen-Stückgutfrachter.

Seit 1970 liegt das Frachtschiff vom Typ „Frieden“ in Rostock. Obwohl das Schiff nicht ganz optimal für den Einsatz geeignet ist, sind die Veranstalter zuversichtlich, dass die Übung ein Erfolg wird. Es soll auch geprüft werden, welche Maßnahmen in der Realität wirklich in Frage kämen und welche nicht. Ein Beispiel ist auch die Telemedizin, die derzeit noch in den Anfängen steckt. Die Auswertung der Übung und das Projekt „Kompass“ soll Ende November abgeschlossen werden.

Mithilfe von Dokumentationen, etwa Videoaufnahmen und Fragebögen, erhofft sich das Team aufschlussreiche Erkenntnisse. Auf einer Abschlussveranstaltung sollen die Ergebnisse vorgestellt werden. Anmeldungen für „Patienten“ und „Crew-Mitglieder“ werden noch bis Ende August von Dr. Dana Meißner (d.meissnernoSpam@noSpamschiffssicherheit.de) entgegen genommen. jus

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