Nationalfarben für Notschlepper

Der Schlepper „Bülk“ der Schlepp- und Fährgesellschaft Kiel (SFK) hat jetzt die Farben Schwarz-Rot-Gold am Rumpf – ein simpler Schritt, der künftig für mehr Sicherheit auf Nord- und Ostsee sorgen soll.

„Die Nationalfarben am Rumpf unseres Schleppers wurden aber natürlich nicht aus Anlass der Feiern zum Tag der Einheit (vergangene Woche in Kiel, d. Red.) angebracht“, sagte SFK-Betriebsleiter Ansgar Stalder. Stattdessen verwies er auf die Charter des Schiffes. Grund für die neue Farbgebung sei nämlich allein eine Anweisung aus der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GWDS) gewesen, so Stalder.

Die Behörde hat die „Bülk“ im Rahmen des Notschleppkonzeptes an Nord- und Ostsee seit Jahren gechartert. Gerät dort, oder auch im Nord-Ostsee-Kanal, ein Schiff in Not, läuft die „Bülk“ innerhalb weniger Minuten aus, um den Havaristen vor dem Stranden oder gar dem Untergang zu bewahren. Dafür ist das 30 Meter lange und über 3000 PS starke Schiff rund um die Uhr besetzt – und außer der „Bülk“ noch eine Reihe weiterer Notschlepper entlang der deutschen Küsten.

Doch das Konzept hat eine Lücke, die bei einem Einsatz im Oktober 2017 besonders deutlich geworden ist. Damals war der Massengutfrachter „Glory Amsterdam“ vor Helgoland im Sturm in Not geraten. Die „Nordic“ rückte zur Hilfe aus, doch der chinesische Kapitän der „Glory Amsterdam“ erkannte den staatlich finanzierten Notschlepper nicht sofort als solchen und weigerte sich, dessen Hilfe anzunehmen. Im Zuge der Untersuchung stellte die Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung dieses Kommunikationsproblem fest.

Die für die Schlepper zuständige Generaldirektion reagierte konsequent mit einer neuen Anweisung: „Die Farbgebung am Rumpf aller gecharterten Notschlepper wird nach und nach entsprechend nachgerüstet“, sagte eine Sprecherin der GWDS.

So <link https: www.thb.info rubriken maritime-sicherheit single-view news nordic-mit-neuer-kennung.html _blank external link in new>erhielt die „Nordic“ die Nationalfarben bereits vor einigen Wochen. Dabei hatte sich auch die Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste (SDN) eingeschaltet. „Besonders in der internationalen Seefahrt ist aufgrund der Sprachvielfalt und des Ausbildungsstandes eine eindeutige, klare Kennzeichnung unerlässlich“, hatte der Leiter des SDN-Arbeitskreises Küstenwache, Hans von Wecheln, gesagt. Die neue Optik sei dementsprechend ein richtiger Schritt.

Mit der „Bülk“ ist jetzt der nächste Notschlepper als solcher zu erkennen. Die Kennzeichnung erfolgte aber nicht aus Farbe, sondern per Folie. SFK-Betriebsleiter Stalder: „Die Folie konnte am Liegeplatz auf den Rumpf aufgetragen werden.“ Für einen neuen Anstrich hätte die „Bülk“ aus Umweltschutzgründen gedockt werden müssen. Dann wäre der Schlepper mehrere Tage ausgefallen und hätte nach Hamburg oder Cuxhaven verholen müssen, da in Kiel kein Dock zur Verfügung stand. FB/ger

Teilen
Drucken

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Nach oben