NATO unterstützt „Sophia“

Die NATO wird künftig die EU-Marineoperation „Sophia“ vor der libyschen Küste unterstützen.
Nach Angaben aus Bündniskreisen sagten die Verteidigungsminister jetzt zu, Logistik- und Aufklärungskapazitäten zur Verfügung zu stellen. So könnten NATO-Schiffe zum Beispiel Radarbilder übermitteln oder die Versorgung des EU-Verbandes mit frischem Treibstoff sicherstellen.
Die EU-Marineoperation „Sophia“ wurde im vergangenen Jahr als Einsatz gegen Schleuserkriminalität gestartet, hat mittlerweile aber auch die Erlaubnis zur Bekämpfung des Waffenschmuggels in Richtung Libyen. Zudem beinhaltet sie ein Ausbildungsprogramm für libysche Küstenschutzkräfte. Dieses wird wegen der Sicherheitslage in Libyen nicht an Land, sondern auf See durchgeführt.
EU-Staaten wie Italien und Deutschland erhoffen sich von „Sophia“ unter anderem einen deutlichen Rückgang der unkontrollierten Migration von Libyen aus. Als Folge des Bürgerkriegs gibt es in dem nordafrikanischen Land derzeit keinen funktionierenden Grenzschutz. In den ersten neun Monaten dieses Jahres kamen schon mehr als 132.000 Menschen über die zentrale Mittelmeerroute illegal nach Europa.
Zu dem EU-Marineverband gehörten zuletzt neun Schiffe. Deutschland stellt derzeit einen Versorger und die Fregatte „Mecklenburg-Vorpommern“. FBi/dpa