NATO-Verband besucht Hamburg am Freitag

Die Atlantik-Flotte der NATO ist wieder zu Gast im Hamburger Hafen.

Am Freitag (11.11.) wird aus Irland kommend der ständige maritime Einsatzverband 1 der NATO ab 8 Uhr mit fünf Schiffen und rund 600 Soldaten einlaufen. Der Verband besteht aus fünf Einheiten, die vom spanischen Vizeadmiral Jose Delgado geführt werden. Flaggschiff ist die moderne Lenkwaffenfregatte „Juan de Borbón“ der spanischen Marine.

Die Einheiten hatten in den vergangenen vier Wochen in den Gewässern vor Schottland und der Irischen See geübt und an Operationen der Seeraumüberwachung teilgenommen. Der letzte Auftrag war die Beobachtung der von Murmansk ins Mittelmeer entsandten acht russischen Marineschiffe mit dem Flugzeugträger „Admiral Kuznetsov“.

In Hamburg werden vier der fünf Schiffe an der Überseebrücke festmachen, wie das Landeskommando der Bundeswehr in Hamburg mitteilt. Dabei handelt es sich um die „Juan de Borbón“, den Zerstörer „Duncan“ (Großbritannien), die Fregatte „Alvares Cabral“ und die deutsche Korvette „Ludwigshafen am Rhein“. Der Marinetanker „Rhön“ muss aus Sicherheitsgründen zu einem Liegeplatz im Freihafen. Die Schiffe an den Landungsbrücken sind am Sonnabend und Sonntag jeweils von 13 bis 16 Uhr zur Besichtigung offen.

Es ist das erste Mal seit fast zehn Jahren, dass der Verband den größten deutschen Hafen anläuft. In diesem Jahr hatte der spanische Admiral zweimal in Kiel und einmal in Warnemünde festgemacht. Der Verband operiert ganzjährig zusammen und kann bei Bedarf in 48 Stunden für Einsätze durch den Nato-Rat in Brüssel aktiviert werden.

Aufgestellt wurde dieser Verband im Dezember 1967 unter dem Namen Standing Naval Force Atlantic. Damals war er ein Instrument zur Überwachung und Verfolgung sowjetischer U-Boote im Nordatlantik. Nach dem Ende der Sowjetunion wurde der Schwerpunkt ab 1991 für den Verband aufs Mittelmeer und den Indischen Ozean verlegt und der Name der Kampfgruppe in Standing NATO Maritime Group1 (SNMG 1) umgewandelt. Zeitweise wurde dieser Verband auch zur Bekämpfung der Piraterie am Horn von Afrika genutzt.

Deutschland war 1968 mit Kanada, Großbritannien, den Niederlanden und den USA einer der Gründungsmitglieder. Seitdem stellt die Deutsche Marine ständig ein Schiff für diesen NATO-Einsatzverband ab. Dies fällt jedoch immer schwerer, da die Deutsche Marine nicht mehr genügend größere Einheiten hat. Für die „Ludwigshafen am Rhein“ endet mit dem Besuch in Hamburg auch vorzeitig die Teilnahme. Die „Ludwigshafen“ war im Frühjahr bereits bei der EU-Mission Sophia vor Afrika im Einsatz. Deshalb muss die NATO bis Jahresende ohne deutsche Einheiten in diesem Verband auskommen. FB/FBi

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