Neues NOK-Gefahrenkonzept

Hoher Sachschaden: Der mit Ammoniumnitrat beladene Mehrzweckfrachter „Else“ fuhr am 29. August in den Schleusenkomplex Kiel-Holtenau und zerstörte dabei das Schleusentor massiv, Foto: Behling
Das bestehende Gefahren- und Notfall-Management des Nord-Ostsee-Kanals (NOK) bedarf einer raschen Überarbeitung. Dafür spricht sich Schleswig-Holsteins Verkehrs- und Wirtschaftsminister Dr. Bernd Buchholz (FDP) aus.
Dass Handlungsbedarf besteht, begründet der Minister im Besonderen mit der Havarie des unter Panama-Flagge fahrenden Mehrzweckfrachters „Else“ (IMO 9006320) im Schleusenkomplex von Kiel Holtenau am 29. August des Jahres. Aus dem litauischen Klaipeda kommend und mit Ziel Frankreich unterwegs, rammte der mit Ammoniumnitrat beladene Frachter in Kiel bei der Einfahrt in den NOK ein Schleusentor und beschädigte es so schwer, dass es ausgetauscht werden musste.
„Den Unfall der „Else“ sollten wir als Warnschuss nehmen. Das hätte leicht ins Auge gehen können. Zum Glück gab es ‚nur‘ ein kaputtes Tor“, ergänzte Buchholz. Trotzdem ist von einem Millionenschaden die Rede. Um die Sicherheit der Schifffahrt auf dem NOK, aber auch die Unversehrtheit der systemrelevanten Infrastruktur dauerhaft zu gewährleisten, müssten bestehende Sicherheitsauflagen nochmal auf den Prüfstand. Wichtige Stichworte dafür seien die Lotspflicht, zusätzliche Meldeauflagen oder auch Befahrensverbote.
Buchholz wies darauf hin, dass der NOK in den kommenden Jahren ein Investitionsschwerpunkt für den Bund sei. Für unterschiedliche Bauvorhaben, darunter auch eine 5. Schleusenkammer in Brunsbüttel, oder auch neue Brücken über den NOK, würden über 2,6 Milliarden Euro investiert. EHA