Nordsee: Bei Havarien schneller vor Ort sein

Das Land Niedersachsen sieht eine große Gefahr, dass havarierte Großcontainerschiffe im Sturm vor den Ostfriesischen Inseln auf Grund laufen, da die von der Bundesregierung betriebenen Notschlepper sie in der Regel nicht erreichen nicht schnell genug erreichen könnten.

Das antwortete das Umweltministerium jetzt auf eine Anfrage der FDP-Fraktion, wie zunächst die Nordwest-Zeitung berichtete. Demnach brauchten die bei Stürmen für Notfälle auf der Nordsee postierten Schlepper bis zu zwei Stunden zu einem Havaristen. Werde aber ein Containerschiff aus der Schifffahrtsstraße vor der Küste abgetrieben, könne es binnen 50 Minuten in das weniger als zehn Meter tiefe Wasser vor den Inseln geraten und dort auf Grund laufen.

Die niedersächsische Landesregierung ist daher der Auffassung, „dass Großcontainerschiffe das Verkehrstrennungsgebiet Terschelling-Deutsche Bucht jedenfalls bei bestimmten Wind- und Seegangsereignissen nicht benutzen sollten“. Gegenüber der Bundesregierung habe man sich mehrfach dafür eingesetzt, dass für Großcontainerschiffe die gleichen Regelungen eingeführt werden, die bereits für Tankschiffe bestehen, oder ersatzweise zumindest Routenempfehlungen bei bestimmten Wetterlagen ausgesprochen werden. „Nach Kenntnis der Landesregierung beabsichtigt die Bundesregierung, dem zu folgen“, heißt es in der Antwort auf die Anfrage der FDP-Fraktion. Die Gespräche dazu seien aber noch nicht abgeschlossen.

Hintergrund ist die Havarie des Megaboxers „MSC Zoe“ (IMO 9703318), der Anfang 2019 im Sturm nordwestlich der Insel Borkum 342 Container verloren hatte. Nach Einschätzung niederländischer Experten hatte das Schiff auch Grundberührung. bek/lni

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