Norwegische Fregatte nur schwer zu halten

Noch vor wenigen Tagen Fregatte, jetzt fast „U-Boot“: die „Helge Ingstad“, Foto: Norwegische Marine
Die Lage der in den Gewässern vor Bergen vor wenigen Tagen havarierten norwegischen Fregatte „Helge Ingstad“ (F 313) gestaltet sich immer dramatischer.
Seit Montag ist das rund 5600 Tonnen verdrängende Schiff weiter gesunken. Die norwegische Marine veröffentliche Bilder, die zeigen, dass die 2009 in Dienst gestellte Einheit nur noch mit dem Radardom und Teilen des Hecks aus dem Wasser ragt. Bergungsexperten hatten zuvor versucht, die Fregatte über zahlreiche armdicke Stahltrossen zu sichern. Diese hielten dem Gewicht offenkundig nicht stand, so dass sich der Stahlkörper, auch unter dem Einfluss von Wind, Wellengang und dem leichten Tidenhub vor Ort weiter in Bewegung setzte. Charakteristisch für die norwegischen Fjordzonen ist es, dass sie von flachen Uferbereichen sehr schnell in größere Tiefenzonen übergehen.
In Schifffahrts- und Marinekreisen wird indes über das weitere Schicksal des Schiffes spekuliert. Selbst wenn es gelingen sollte, das Schiff doch erfolgreich zu bergen, dürfte der Wiederaufbau der Fregatte nach einer gegenüber dem THB geäußerten Experteneinschätzung mindestens eineinhalb Jahre dauern.
Zu einem besonderen Problem für die Berger könnte sich auch entwickeln, dass das Schiff noch mit Hunderten Tonnen Munition beladen ist. Die „Helge Ingstad“ hatte vor der Havarie am großen Nato-Manöver „Trident Juncture“ teilgenommen und war auf dem Rückweg in seinen Stützpunkt bei Bergen. EHA/FB