Offshore-Trimaran kollidiert mit Mehrzweckfrachter

Bei der Kollision des Küstenmotorschiffs „Raba“ mit dem Crewtransfer-Schiff „World Bora“ östlich der Insel Rügen sind am Dienstagmorgen 15 Menschen verletzt worden, davon 10 schwer. Laut Landeswasserschutzpolizei Mecklenburg-Vorpommern handelt es sich bei den Verletzten um vier Crewmitglieder und elf Arbeiter, die sich an Bord der „World Bora“ befanden.

Die Havarie ereignete sich den weiteren Angaben zufolge gegen 7.30 Uhr morgens rund drei bis fünf Seemeilen vor Stubbenkammer. Der 31 Meter lange Trimaran „World Bora“ hatte den Hafen Sassnitz verlassen und Kurs auf den rund 16 Seemeilen nordöstlich liegenden Ostsee-Windpark „Wikinger“ genommen. Indes war die 81 Meter lange „Raba“ auf dem Weg vom dänischen Kopenhagen ins polnische Stettin.

Beide Schiffe wurden bei der Kollision beschädigt. So kam es bei der „World Bora“ zu Schäden am Vorschiff, während von der Polizei veröffentlichte Fotos die eingedrückte Bordwand und Reling auf Steuerbordseite der „Raba“ zeigen. Dennoch erreichten die Havaristen aus eigener Kraft die nahe gelegenen Häfen Sassnitz und Mukran.

So lief das Offshore-Schiff nach Angaben der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) nach Sassnitz ein, wo Besatzungsmitglieder des Seenotrettungskreuzers „Harro Koebke“ die medizinische Erstversorgung übernahmen. Kurz darauf seien Notärzte und Rettungssanitäter eingetroffen. Zudem sei die Feuerwehr nachgeordert worden, um per Drehleiter zwei Schwerverletzte von der Brücke der „World Bora“ an Land zu transportieren. Sie wurden anschließend durch Hubschrauber der DRF Luftrettung sowie Rettungswagen zur medizinischen Weiterbehandlung in Krankenhäuser und Arztpraxen transportiert, so die DGzRS. Derweil traf die „Raba“, deren Besatzung unverletzt geblieben sei, in Mukran ein.

Zum Unfallhergang machte das Landeswasserschutzpolizeiamt aufgrund laufender Ermittlungen zunächst keine Angaben. Ermittler der Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung waren am Dienstag auf dem Weg nach Rügen, sagte ein Sprecher. Die Verletzten hätten zunächst nicht befragt werden können, weshalb vorläufig über Positions- und Wetterdaten versucht werden sollte, den Unfall zu rekonstruieren. Umweltgefährdende Stoffe gelangten infolge der Havarie jedoch nicht ins Meer, führte die Wasserschutzpolizei weiter aus.

Die „World Bora“ (IMO 9684304) gehört zur Flotte der dänischen Reederei World Marine Offshore. Das Spezialschiff wurde 2014 von der norwegischen Werft Fjellstrand abgeliefert, ist mit 352 BRZ vermessen und verkehrt unter dänischer Flagge.

Die „Raba“ (IMO 8415172) ist Teil der Flotte von Baltramp Ship aus Polen. Sie lief 1984 auf der damaligen Cassens-Werft vom Stapel. Mit 1843 BRZ vermessen, fährt der Mehrzweckfrachter unter der Flagge von Zypern.

Vor Rügen war es erst Ende Januar schon einmal zu einer Kollision gekommen. Dabei stieß der Stückgutfrachter „Norvind“ mit dem Containerschiff „Beate“ rund acht Seemeilen östlich von Sassnitz zusammen. Havarieursache war nach Angaben der Wasserschutzpolizei ein Vorfahrtsfehler der „Norvind“, die infolge des Unfalls leck schlug. Verletzt wurde bei dem Vorfall niemand. ger/lmv

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