Operation „Sophia“ fordert die Marine

Bewies wieder einmal seine Vielseitigkeit: Tender „Werra“, Foto: PIZ-Marine
Die mit zahlreichen Einsätzen, Operationen und auch Übungen weiterhin stark beanspruchte Deutsche Marine hält ihr Engagement im Rahmen der EU-Operation „Sophia“ im Mittelmeer weiter aufrecht.
Während sich aktuell der Tender „Main“ (A515) an der Bekämpfung der Schleuserkriminalität im zentralen Mittelmeer sowie der Aufnahme von in Seenot geratenen Bootsflüchtlingen beteiligt, wird das Schwesterschiff Tender „Werra“ (A514) morgen früh nach fünfmonatiger Mitwirkung im Rahmen der „Operation Sophia“ wieder im Heimathafen Kiel erwartet. Wie bei der Marine Tradition, steht der Festmachzeitpunkt im Marinestützpunkt auch hier fest: Punkt 10 Uhr.
Die „Werra“ hatte den größten deutschen Ostsee-Marinestützpunkt am 20. Juni, und damit mitten während der Kieler Woche, gemeinsam mit dem Minenjagdboot „Datteln“ (M 1068) mit Ziel Mittelmeer verlassen. Im gesamten Zeitraum hatte der Tender seitdem mehr als 25.000 Seemeilen zurückgelegt. Das entspricht einer Entfernung von mehr als 46.000 Kilometern und somit mehr als einer Erdumrundung. Als Logistikplattform bediente sich der unter dem Kommando von Korvettenkapitän Mirko Preuß (35) stehende Versorger verschiedener Häfen rund um Sizilien.
Kurz vor der Rückreise gen Norden hatte die Besatzung noch eine besondere Herausforderung zu bestehen: Am 21. Oktober 2016 evakuierte die Besatzung exakt 844 Menschen aus sechs völlig überfüllten Schlauchbooten nordwestlich von Tripolis. Alle wurden an Bord genommen, betreut, verpflegt und wohlbehalten den italie nischen Behörden in Messina übergeben.
Als besonderen Erfolg konnte die „Werra“ am 9. Juli 2016 die Beschlagnahme eines Bootes und die damit verbundene Festnahme von drei, der Schleuserei verdächtigen, Personen verbuchen. Auch sie wurden den italienischen Behörden übergeben. Dieser Erfolg war der erste seiner Art in der gesamten internationalen Operation. Korvettenkapitän Preuß ist mit der Mannschaftsleistung in den vergangenen Monaten sehr zufrieden. „Ich bin stolz“, sagte Preuß. EHA