Piraterie vor Somalia unter Kontrolle

Vor der Küste Somalias ist es dem International Maritime Bureau (IMB) zufolge gelungen, Piraterie einzudämmen.

War der Golf von Aden vor zehn Jahren noch ein Hotspot der Angriffe durch somalische Seeräuber, so meldete das Piracy Reporting Center (PRC) des IMB für das erste Halbjahr dieses Jahres keinerlei Übergriffe.

Wie die Abteilung für Kriminalität auf See der Internationalen Handelskammer mitteilte, wurden dem PRC auch im vergangenen Jahr nur drei Vorfälle gemeldet, bei denen „auf Schiffe gefeuert“ wurde. Entwarnung für das Gebiet gibt das IMB trotzdem nicht. Die Piraten seien auch weiterhin vor Ort und fähig, Angriffe auszuführen. Seit 2008 besteht am Horn von Afrika die European Union Naval Force Somalia (EU NAVFOR Somalia) – Operation Atalanta, eine multinationale Mission der EU zum Schutz von humanitären Hilfslieferungen nach Somalia, der freien Seefahrt und zur Bekämpfung der Piraterie. Die Deutsche Marine stellt zurzeit nur ein Seefernaufklärungsflugzeug (P-3C Orion) sowie 24 Soldaten und zwei Soldatinnen. Das Mandat wurde jüngst vom Bundestag bis Mai 2020 verlängert.

Besonders gewaltbereit scheinen dem Bericht zufolge die Piraten in den aufgrund ihrer Anzahl an Angriffen als am gefährlichsten eingestuften Gewässern vor Westafrika, vor der Küste Nigerias, Guineas, Togos, Benins, Ghanas und Kameruns, zu sein. Der Einsatz von Feuerwaffen wird aus der Region vor der Küste Nigerias am häufigsten bereichert, so der PRC. Er listet 14 gemeldete Fälle von Waffengewalt gegen Schiffe und die Crew auf – insgesamt werden 25 Fälle von Angriffen mit „guns“ aufgeführt. „Piraten in diesen Gewässern sind häufig sehr gut bewaffnet, gewalttätig und haben Schiffe entlang der Küstenregion, vor Anker, im Hafen oder in Flüssen angegriffen oder aufgebracht sowie Besatzungsmitglieder gefangen genommen oder gekidnappt“, meldet das IMB. Insbesondere vor Entführungen warnt das Bureau. Kapitäne sollten in diesem Gebiet deswegen besondere Vorsichtsmaßnahmen ergreifen. acw

Teilen
Drucken

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Nach oben