Präsenz schreckt Piraten ab

Am Horn von Afrika sind im gesamten Jahr 2015 keine Piratenangriffe mehr bekannt geworden. Die für die Angriffe in der Vergangenheit verantwortlichen kriminellen Netzwerke an Land seien jedoch weiterhin intakt, räumt die Bundesregierung ein.

Der letzte Angriff auf ein Handelsschiff war im Februar 2014, heißt es in einer Antwort der Bundesregierung (187/8716) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (18/8464). Dies sei das Ergebnis mehrerer Faktoren, zu denen neben der militärischen Präsenz auch der Einsatz privater bewaffneter Sicherheitsteams an Bord von Handelsschiffen zähle. Die für die Angriffe in der Vergangenheit verantwortlichen kriminellen Netzwerke an Land seien jedoch weiterhin intakt, räumt die Bundesregierung ein und spricht sich dafür aus, den Aufbau rechtsstaatlicher Strukturen in Somalia weiter voranzutreiben.

Die Zahl der weltweiten Piraterievorfälle stagniere, berichtet die Bundesregierung unter Berufung auf Zahlen des „Piracy Reporting Center“. So seien im vergangenene Jahr 246 Piraterievorfälle weltweit gezählt worden, dar unter 15 Schiffsentführungen. 2014 seien es 245 Vorfälle gewesen, darunter 21 Entführungen. Der Anstieg der Fallzahlen in Südostasien setze sich fort. Dort fänden 60 Prozent der Überfälle statt: „Südostasien hat sich als eindeutiger Brennpunkt für Piraterie etabliert“, berichtet die Regierung. Auch im Golf von Guinea und Westafrika seien die Fallzahlen nach jahrelangem Rückgang in den ersten vier Monaten des Jahres 2016 wieder deutlich angestiegen.

Dass nur zwei Sicherheitsunternehmen aus Deutschland für die Bewachung von Seeschiffen zugelassen sind, begründet die Bundesregierung mit dem starken Rückgang der Piraterievorfälle am Horn von Afrika. FBi

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