Rettungswesten richtig säubern

Schutz vor Corona: Seifenlauge reicht zur Reinigung von Rettungswesten, Foto: FSR
Die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie stellen auch den Arbeitsschutz vor besondere Herausforderungen: So kann der falsche Einsatz von Desinfektionsmitteln gegen das Coronavirus die Funktion von Rettungswesten beeinträchtigen und damit auch die persönliche Sicherheit von zahlreichen Beschäftigten in der maritimen Wirtschaft gefährden.
Davor hat jetzt der Fachverband Seenot-Rettungsmittel (FSR) gewarnt. Der FSR, in dem sich 15 deutsche Hersteller und Importeure von Rettungsmitteln zu einer gemeinsamen Interessensvertretung zusammengeschlossen haben, rät von der Verwendung der meisten Desinfektionsmittel bei der Reinigung von Rettungswesten ab, da diese fast immer auf Alkohol wie etwa Ethanol oder Isopropanol basierten und unter anderem entfettend wirkten.
Gerade bei aufblasbaren Westen kann das zu Problemen führen, da Fett und Öl verwendet werden, um Ventile und Dichtungen zu sichern. „Desinfektionsmittel wirken somit einer Dichtigkeit von Schwimmkörpern entgegen“, heißt es in dem Leitfaden, den der FSR in Kooperation mit Secumar erarbeitet hat. Das ISO9001-zertifizierte Unternehmen gehört zu der Bernhardt Apparatebau GmbH aus Holm bei Hamburg, die sich seit über 50 Jahren mit zirka 100 Mitarbeitern auf die Herstellung von Rettungswesten spezialisiert hat.
Demnach können die in Desinfektionsmitteln verwendeten Substanzen auch bei Feststoffrettungswesten zu einem Funktionsverlust führen. So könnten etwa Aldehyde die Kunststoffmaterialien angreifen und zu kaum sichtbaren Versprödungen führen, hieß es. Außerdem würden die Rettungswesten ausgeblichen und die Signalwirkung dadurch beeinträchtigt.
Vor diesem Hintergrund empfiehlt der FSR, sämtliche Rettungswesten lediglich mit Feinwaschmittel oder schwacher Seifenlauge zum Schutz vor dem Coronavirus zu säubern. Außerdem sollte jeder Nutzer seine persönliche Weste tragen und neben den richtigen Einstellungen selber auf die Sauberkeit achten, rät der FSR. jki