Saudi-Arabien: Mine beschädigt Öltanker

Die Explosion einer Mine noch unbekannter Herkunft hat den vor dem Hafen von Al-Schukaik (Saudi-Arabien) liegenden Öltanker „Agrari“ (IMO 9389083) schwer beschädigt. Verletzt wurde bei der Attacke niemand. Das bestätigte die griechische Reederei TMS Tankers. Der 107.000-tdw-Tanker lag dort ohne Ladung. Ein von Saudi-Arabien angeführtes Militärbündnis, das in der Region aktiv ist, machte umgehend die schiitischen Huthi-Rebellen für den Anschlag auf das Schiff verantwortlich.

Die 243 Meter lange „Agrari“ war vor drei Wochen voll beladen in Rotterdam ausgelaufen und lag nun am Kraftwerk von Al-Schukaik, wo die Ladung bereits am Montag gelöscht worden war. Am Mittwoch kam es dann nach Angaben der britischen Sicherheitsfirma Ambrey zu der Explosion. Die habe den Tanker etwa einen Meter über der Wasserlinie getroffen und die Außenhülle der Einheit beschädigt, hieß es.

Der Angriff erinnert an die Zwischenfälle im Sommer 2019 in der Straße von Hormus zwischen dem Persischen Golf und dem Golf von Oman. Dort kam es zu mehreren Attacken auf Handelsschiffe, für die die USA kurz darauf den Iran verantwortlich gemacht hatten. Der Iran bestritt die Verantwortung.

Das Militärbündnis, das im Jemen gegen die Huthis kämpft, habe nach dem „versuchten Terrorakt“ ein mit Sprengstoff beladenes Boot im Roten Meer aufgebracht und dieses daraufhin zerstört, meldet der Saudi-nahe TV-Sender Al-Arabiya.

Die Angriffe der Rebellen, die vom Iran unterstützt werden, würden die globale Schifffahrt und den Welthandel bedrohen. 2019 hatte es nach den Anschlägen zunächst eine verstärkte Militärpräsenz zum Schutz der Handelsschiffe gegeben.

Die Huthi-Rebellen greifen vom benachbarten Jemen aus immer wieder Ziele in Saudi-Arabien an. Erst am Montag hatten die Huthis eine Anlage des staatlichen Ölkonzerns Aramco im Küstenort Dschidda in Saudi-Arabien mit einem Marschflugkörper getroffen. Dabei soll es laut Medienberichten allerdings keine nennenswerten Schäden gegeben haben.

Michael Wester vom Schutzverein Deutscher Rheder hofft, dass der Angriff ein Einzelfall bleibt. Anderenfalls könnten Zuschläge bei den Versicherungsbeiträgen drohen. „Es ist bei solchen Vorfällen immer die Frage, wie sich das auf die Prämien auswirken wird“, erklärte er auf THB-Anfrage. Reedereien müssten dann gegebenenfalls entscheiden, ob es unter den aktuellen Sicherheitsbedingungen noch sinnvoll und wirtschaftlich sei, sich dort zu bewegen. Eine solche Entwicklung hatte es auch 2019 nach den Anschlägen gegeben. tja/dpa

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