Schlepper für die Löschhilfe im Hamburger Hafen
Hafenschlepper „Fairplay IX“ beim Test seiner Löschwassermonitore, die 140 Meter weit spritzen können, Foto: Hasenpusch
Wasserwerfer der „Branddirektor Westphal“ in Aktion, Foto: Timo Jann
Die Hansestadt Hamburg hat in den vergangenen Jahren massiv aufgerüstet, um bei Bränden im Hafengebiet auch an Bord moderner Frachter angemessen löschen zu können. Bei Bedarf kann aber weiterhin auch auf Schlepper privater Anbieter zurückgegriffen werden.
Die Besatzung des Schleppers „Fairplay IX“ testete jetzt die Leistungsfähigkeit der Löschwassermonitore an Bord. Zwei Monitore können maximal 1200 Kubikmeter Löschwasser pro Stunde bis zu 140 Meter weit spritzen. Genug Leistung, um auch an Deck großer Boxcarrier Wirkung erzielen zu können.
Der 29,67 Meter lange Schlepper „Fairplay IX“ (IMO 9725093) wurde 2015 bei Astilleros Armon Navia gebaut und mit einer Löschwasseranlage des norwegischen Herstellers Jason ausgestattet. Auch Schlepper „Fairplay XV“ (IMO 9681091), der ebenfalls im Hamburger Hafen eingesetzt wird, verfügt über Löschmonitore. „Zur Not können wir auf Anforderung mit eingreifen“, berichtet Stefan Lincke aus der technischen Abteilung der Fairplay-Towage-Group.
Als im Mai 2013 am O’swaldkai der 292 Meter lange ConRo-Carrier „Atlantic Cartier“ (IMO 8215481) und im September 2016 am Burchardkai das 300 Meter lange Containerschiff „CCNI Arauco“ (IMO 9683843) brannten, konnte die Feuerwehr mit ihren kleinen Löschbooten kaum etwas ausrichten. Schlepper und das Mehrzweckschiff „Neuwerk“ des Bundes halfen aus. Schließlich wurde für etwa 18 Millionen Euro auf der Fassmer Werft in Berne Europas leistungsstärkstes Löschboot für die Feuerwehr Hamburg gebaut: Anfang 2019 ging die 43 Meter lange „Branddirektor Westphal“ in Dienst. 120.000 Liter Wasser pro Minute können bis zu 180 Meter weit und 110 Meter hoch über bis zu sechs Wasserwerfer an Bord abgegeben werden. Ende des Jahres sollen zwei kleinere Löschboote, die „Dresden“ und „Prag“ heißen sollen, folgen. Sie sollen auch in die Nebengebiete des Hafens fahren können, weil sie dank ihrer niedrigeren Aufbauten auch die Brücken passieren können.
Damit wäre die Technik für die Brandbekämpfung an Bord großer Carrier zeitgemäß aufgestellt. tja
