Seenotleitung koordiniert Notruf aus England für Einsatz in Berlin

In Bremen hat die Seenotleitung für Notfälle ihren Sitz. 2019 wurden 209 internationale Einsätze koordiniert, Foto: DGzRS
Sie fahren raus, wenn andere in den Häfen Schutz suchen: Die Frauen und Männer der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) mit ihrer Zentrale in Bremen. Im Seenotfall koordinieren in vielen Staaten spezielle Leitstellen, international MRCC genannt (Maritime Rescue Coordination Centre), die Rettungseinsätze. Die Einrichtungen pflegen eine enge Zusammenarbeit, die jetzt einer Seniorin aus Berlin nach einem Notruf in England Hilfe ermöglichte.
Kurz nach 17 Uhr ging Sonntag ein Anruf der Humber Coastguard, einer Dienststelle der britischen Küstenwache, bei der Seenotleitung in Bremen ein. Eine Engländerin hatte sich dort gemeldet – ihre Mutter in Berlin bräuchte medizinische Hilfe. Weil den Engländern das deutsche Notrufsystem nicht bekannt war, nutzten sie ihre Kontakte zum MRCC. Von dort wurde die Adresse der Berlinerin an den Landrettungsdienst weitergegeben. Doch mit dem Eintreffen eines Rettungsteams an der Adresse war der Notruf nicht erledigt: Es war ein Mehrfamilienhaus mit vielen Wohnungen. Das MRCC verfolgte den Notruf per Telefonkette rückwärts zur meldenden Tochter in den Midlands und konnte so für den korrekten Einsatzort in Berlin sorgen.
Der Rettungsdienst brachte die 71 Jahre alte Patientin in eine Klinik. Und: Die Seenotleitstelle gab der Tochter in England Bescheid, in welches Krankenhaus ihre Mutter gebracht wurde. tja