„Seute Deern“ abgesackt

Das Museumsschiff „Seute Deern“ steht einmal mehr im Mittelpunkt eines Dramas. Am späten Freitagabend ist der hölzerne Großsegler des Deutschen Schifffahrtsmuseums Bremerhaven nach Wassereinbruch auf den Grund des Alten Hafens abgesackt und in Schieflage geraten. Noch in der Nacht wurde die Umgebung großräumig abgesperrt, da die Einsatzkräfte sogar davon ausgingen, dass das Schiff umkippen könnte. Indes haben die Untersuchungen zu den Umständen der Havarie begonnen. Mit weiteren Ergebnissen wird im Laufe dieser Woche gerechnet.

Nach ersten Ermittlungen sind die sechs fest installierten Lenzpumpen ausgefallen. Die Wasserpumpen halten schon seit Langem den undichten hölzernen Rumpf des Dreimasters trocken. Warum alle sechs Pumpen am Freitagnachmittag ausfielen, war am Montag noch unklar.

In den folgenden Stunden drang so viel Wasser in das Schiff ein, dass dieses zunächst in Schieflage geriet und schließlich um zwei Meter auf den Grund des Museumshafens absackte.

Der Bremerhavener Sachverständige Hans-Joachim Möller ist nun mit der Bewertung der aktuellen Sicherheitslage des Schiffes beauftragt worden. Zudem wird er einen Plan für das weitere Vorgehen für eine mögliche Bergung der Bark vorlegen.

Prof. Sunhild Kleingärtner, Geschäftsführende Direktorin, und Konrad Otten, Kaufmännischer Geschäftsführer des Deutschen Schifffahrtsmuseums / Leibniz-Institut für Maritime Geschichte (DSM), verschafften sich bereits am späten Freitagabend einen Eindruck von der Lage vor Ort.

„Binnen weniger Monate haben uns die Ereignisse rund um die ‚Seute Deern‘ in ein Wechselbad der Gefühle gestürzt“, sagte Kleingärtner. „Wir waren schockiert über den Brand im Februar. Wir waren erleichtert, als Bremen und Bremerhaven im Mai die Planungsmittel für die Sanierung des Schiffes bewilligt haben. Wir waren glücklich, als wir im Juni den 100. Geburtstag der ‚Seute Deern‘ feiern konnten. Und nun sind wir abermals schockiert, dass das Wahrzeichen Bremerhavens innerhalb weniger Stunden erneut großen Schaden genommen hat.“

Otten ergänzte: „Erneut sind wir der Feuerwehr, dem Technischen Hilfswerk und der Polizei für ihr besonnenes und umsichtiges Handeln zu großem Dank verpflichtet.“ Für Prognosen, was der jüngste Vorfall für die anstehenden Sanierungsmaßnahmen bedeutet, sei es noch zu früh. Zunächst müssten die Schadensursache sowie das Ausmaß der Schäden und ihre Folgen für die Statik des Schiffes untersucht werden. CE/ger

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