Sicherheit nach tödlichem Unfall verbessert
Die Bundesstelle für Seeunfalluntersuchungen (BSU) hat jetzt ihren Bericht über den tödlichen Personenunfall an Bord der „Silver Pegasus“ veröffentlicht. Die Reederei zieht Konsequenzen für gesamte Flotte.
Der 210 Meter lange und 32 Meter breite Holz-Späne-Frachter entstand 2004 auf der japanischen Werft Oshima Shipbuilding. Der sehr schwere Seeunfall ereignete sich am 20. September 2014. Das unter Panama-Flagge fahrende Schiff (IMO 9343455) der Reederei Kitaura Kaiun lag im Hafen von Brake, um eine Ladung Sojamehl zu löschen. Als der Laderaum 3 leer war, stieg der wachhabende Zweite Nautische Offizier an der Achterkante die Laderaumleiter hinunter, um den 24 Meter tiefen Raum auf Schäden zu kontrollieren. Der 29-jährige Vietnamese stürzte ab. Matrosen fanden ihn später im leeren Laderaum schwer verletzt auf dem Boden liegend.
Der Zweite Nautische Offizier starb noch am selben Tag. Ob er während des Ab- oder Aufsteigens abgerutscht war, lässt sich nicht nachvollziehen, heißt es im BSU-Bericht. „Sehr wahrscheinlich lag die Ursache in dem feucht gewordenen Mehlstaub, der sich überall abgesetzt hatte und so auch die Leitern sehr rutschig machte“, stellt die BSU fest. Der Mehlstaub hatte sich während des Löschens aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit gebildet und sich bis zum Unfallzeitpunkt über den gesamten Laderaum samt Leiter gelegt. Eine genaue Spurensicherung und Analyse war laut BSU nicht mehr möglich, nachdem zahlreiche Retter die Laderaumleiter genutzt hatten. Unverständlich sei, warum der tödlich Verunglückte die senkrechte Leiter an der Achterkante nutzte, obwohl eine ebenfalls vorhandene Wendeltreppe an der Vorkante deutlich mehr Halt geboten hätte. Die Reederei wies nach dem Unfall für ihre gesamte Flotte an, immer eine Wendeltreppe – so vorhanden – zu nutzen, um einen Laderaum zu betreten. Außerdem soll immer ein Besatzungsmitglied als Deckswache die im Lade raum oder in anderen geschlossenen Räumen arbeitenden Besatzungsmitglieder im Blick behalten. Die BSU empfiehlt der Reederei, an den Laderaumleitern eine „persönliche Fallschutzausrüstung“ zu installieren, so dass ein Absturz aufgefangen werden kann.
Derweil hat die BSU die Veröffentlichung des Berichts über den ebenfalls tödlichen Personenunfall auf dem Containerschiff „CMS Dublin Express“ (IMO 9232577) von Hapag-Lloyd am 14. Juli 2015 auf der Reise von der Dominikanischen Republik nach Rotterdam verschoben. Die Untersuchungen seien zwar abgeschlossen, der Bericht aber noch nicht fertig, teilte die BSU jetzt mit. fab