„Silver Sky“-Brand sehr komplex

Die Brandbekämpfung an der „Silver Sky“ erwies sich auch am Freitag als sehr schwierig, Foto: PSA
Der Brand auf dem 37 Jahre alten Auto-Transporter „Silver Sky“ (IMO 8519722) im Hafen Antwerpen stellte die Feuerwehr des zweitgrößten europäi schen Seehafens auch am Freitag noch vor erhebliche Herausforderungen.
Denn trotz eines massiven Einsatzes von Löschwasser, das über die Hochleistungsmonitore von drei Schleppern der Hafenbetriebe Antwerpen (APA) auf die Brandnester gepumpt wurde, gelang es bis Redaktionsschluss am Freitagnachmittag nicht, das Feuer zu löschen. Sehr wohl diente das Löschwasser des am Kai 340 im „6. Hafenbecken“ liegenden Autofrachters dazu, den stark erhitzten Stahlrumpf im Vorschiffsbereich zu kühlen. Kurzzeitig angestellte Überlegungen, das Löschwasser auch in das Schiff zu pumpen, wurden wieder verworfen. Denn in den zurückliegenden Jahren waren in Antwerpen in zwei Schiffsbrandfällen die betreffenden Frachter im Hafenbecken gekentert. Daher entschieden die Rettungskräfte, die Glutherde auf dem rund 182 Meter langen Car-Carrier mittels CO2 zu ersticken. Da die bevorrateten Mengen der Feuerwehr nicht ausreichten, wurden kurzfristig beim Gase-Hersteller Air Liquide in Antwerpen rund 140 Tonnen CO2 geordert. Die Mengen wurden dann mit Spezialtankwagen zur Havariestelle transportiert. Die Feuerwehr hoffte bei Redaktionsschluss, dass sie auf diese Weise das Feuer dorch noch ersticken könnte. Die Ursache für das Feuerwehr kann erst später ermittelt werden. Der aktuelle Fall weckt in Antwerpen Erinnerungen an einen Brand auf dem Frachter „Silver Ray“ im Jahr 2002. Der 1978 gebaute Car-Carrier wurde später aufgrund eines massiven Ein satzes der Umweltschutzorganisation Greenpeace in Antwerpen an die Kette gelegt. Erst nachdem die gewaltigen Mengen kontaminierten Löschwassers sowie andere Giftstoffe entsorgt wurden, konnte das Schiff Antwerpen verlassen, bekam jedoch ein dauerhaftes Einlaufverbot. EHA/PSA