Tanker-Festsetzung: Sanfter Druck und Diplomatie

Im Konflikt um den durch iranische Revolutionsgarden festgesetzten südkoreanischen Tanker „Hankuk Chemi“ (IMO 9232369) setzen offenkundig sowohl Teheran als auch Seoul auf den Faktor Entspannung.

Wie berichtet, haben iranische Revolutionsgarden am Montag vergangener Woche den 2000 gebauten Tanker mit der Begründung festgesetzt, dass dessen Besatzung bewusst und vorsätzlich eine größere Umweltverschmutzung durch eingeleitete Ladungsrückstände betrieben habe.

Nach THB-Informationen befanden sich zum Zeitpunkt des Vorfalls rund 7200 Tonnen petrochemische Erzeugnisse an Bord des 17.427 tdw tragenden Tankers. Zur 20-köpfigen Besatzung gehören neben südkoreanischen Staatsangehörigen auch Crew-Mitglieder aus Vietnam, Indonesien und Myanmar.

Die Regierung in Seoul teilte Teheran mit, dass kurzfristig eine hochrangige Delegation in der iranischen Hauptstadt eintreffen werde, um über die Freigabe des rund 146 Meter langen und knapp 23 Meter breiten Frachters zu verhandeln. Parallel dazu ist inzwischen der zusätzlich mit Anti-Piraterie-Spezialkräften bemannte und durch die Regierung in Seoul in das Krisengebiet detachierte Zerstörer „Choi Young“ in der Straße von Hormuz eingetroffen.

Seine Präsenz vor Ort soll nach dem Willen der Regierung in Seoul die körperliche Unversehrtheit der festgesetzten Tanker-Besatzung sicherstellen, ist zu vernehmen.

Der aktuelle Tanker-Zwischenfall ereignete sich inmitten von Spannungen zwischen beiden Ländern wegen der eingefrorenen iranischen Bankkonten in Südkorea. Die Konten wurden infolge der Sanktionen der USA gegen Teheran gesperrt. Nach Berichten südkoreanischer Medien soll es um sieben Milliarden Dollar, umgerechnet rund 5,3 Milliarden Euro), gehen.

Spekulationen, dass Teheran den Tanker als Druckmittel zur Freigabe der Konten einsetzen könnte, wurden vor wenigen Tagen durch Äußerungen vom iranischen Regierungssprecher Ali Rabiei angeheizt. EHA/dpa

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