USA erhöhen Präsenz in der Ostsee

Zerstörer „Donald Cook“ der US-Raketenabwehr auf Patrouille, Foto: Behling
Erstmals seit der Verlegung nach Europa ist eines der Schiffe des amerikanischen Raketenabwehrprogramms BMD in die Ostsee eingelaufen.
Der Zerstörer „Donald Cook“ hat die dänischen Meerengen sowie den Fehmarnbelt und die Kadetrinne ohne Zwischenfälle passiert. Derzeit operiert das Schiff im zentralen Bereich der Ostsee. Wie das Kommando der 6. US-Flotte mitteilt, ist die Pa trouille Teil der Operation „Atlantic Resolve“. Auftrag: Unterstützung der NATO-Mitgliedsstaaten in Osteuropa und Verstärkung der Präsenz gegenüber Russland.
Bei dem BMD-Programm handelt es sich um das modernste Abwehrsystem der USA und der NATO gegen ballistische Langstreckenraketen, die in großer Höhe oder im Weltraum fliegen. 33 Zerstörer und Kreuzer der US-Marine sind mit Waffensystemen zur Teilnahme an diesem bislang einzigen Raketenschutzschild weltweit ausgerüstet.
In Europa sind derzeit vier Schiffe stationiert, die in Rota bei Cadiz ihren Heimathafen haben. In Polen und Rumänien werden Landanlagen gebaut. Gegen die Ausweitung dieses Schutzschirms und die Präsenz der Abfangwaffen hatte besonders Russland in der Vergangenheit mehrfach scharf protestiert.
Der Zerstörer „Donald Cook“ war im März zunächst ins Mittelmeer gelaufen. Am 25. März änderte das Schiff vor Kreta den Kurs und fuhr um Europa herum in die Ostsee. Im Mittelmeer vor Kreta ist jetzt das Schwesterschiff „Porter“ auf Patrouille.
Beide Zerstörer sind mit Systemen des Programms Bal listic Missile Defence (BMD) ausgerüstet. Für diesen Zweck verfügt die „Donald Cook“ neben weit reichenden Radaranlagen auch über den Flugkörper SIM161 Standard Missile 3, der von der Firma Raytheon gebaut wird.
In der Ostsee absolvierte der Zerstörer am vergangenen Freitag seinen ersten Zwischenstopp in Polen. Der Hafenbesuch in Gdingen wurde auch zur Versorgung genutzt. Auch Kiel gehört zu den Häfen, die zur Nachversorgung dieser Schiffe zertifiziert und ausgewählt sind. FB/FBi